WEG Kentucky: Deutsches Reining-Team auf Platz sechs
Ohne Medaille und mit Enttäuschung endete der Mannschaftswettbewerb für das deutsche Reining-Team bei den Weltreiterspielen in Lexington/Kentucky (USA). Mit insgesamt 650,5 Punkten reichte es nur für den sechsten Platz. „Wunsch und Ziel war eine Medaille. Das ist eine ganz bittere Pille für uns,“ sagte Bundestrainer Kay Wienrich (Schwalmtal-Amern). Zwar zeigte die letzte deutsche Reiterin Sylvia Rzepka (Mittendorf/Österreich) mit Doctor Zip Nic zum Abschluss, welches Potential im deutschen Team steckt und holte 221 Punkte. Für einen Sprung auf das Treppchen reichte es aber nicht mehr. Dort standen nun zum dritten Mal die USA, Silber ging an Belgien, Titelverteidiger Italien gewann Bronze.
Es war ein Wechselbad der Gefühle, das die deutschen Reiner in Lexington erlebten. Gleich zu Beginn schockte Startreiter Nico Hörmann (Bünde) sein Team, als sein Pferd Mister Dual Spring beim ersten Manöver, einem Spin, ausrutschte und mit der Flanke den Boden berührte. Das bedeutete Null Punkte. Damit lieferte Hörmann das Streichergebnis. Wieder Hoffnung auf eine Medaille schöpften die Reiner als Grischa Ludwig (Bitz) mit Hot Smokin Chex für seinen Ritt 220,5 Punkte erhielt. Endgültig zerplatzte der Traum dann aber, als Emanuel Ernst (Windeck) mit Legends Diamond Doc beim Stopp patzte und mit 209 Punkten die Arena verließ. Um die Bronzemedaille von 2008 zu verteidigen, hätte Sylvia Rzepka 225,5 Punkte erreichen müssen. „Ich hab die 227 leider nicht geschafft“, sagte sie anschließend zum Bundestrainer und spielte damit auf die letzte WM an, als ihr genau das gelungen war.
„Als Bundestrainer ärgere ich mich natürlich schon. Es wäre schlimm, wenn es nicht so wäre", sagte Kay Wienrich. „Solche Niederlagen treffen uns, aber morgen geht es von vorne los“, richtete er seinen Blick sogleich auf die nächste Aufgabe: das Einzelfinale am Donnerstag, für das sich Rzepka und Ludwig als Siebte und Neunter des ersten Wettbewerbes direkt qualifiziert haben. „Ich bin hochmotiviert. Ich will immer eine Steigerung. Bei den WEG 2006 in Aachen war ich Achte im Einzel, bei der WM 2008 war ich Fünfte. Im Einzelfinale ist alles möglich,“ sagte Sylvia Rzepka nach ihrem Ritt. Jetzt gilt es die Pferde für Donnerstag fit zu halten. Sie werden locker gearbeitet. Und man revanchiert sich bei den anderen Diziplinen: „Es war einmalig, wie uns die anderen deutschen Reiter unterstützt und mitgefühlt haben. Umso ärgerlicher ist es, dass es nicht besser gelaufen ist,“ hob er die besondere Atmosphäre der Weltreiterspiele hervor. „Vor Jahren hätte keiner gedacht, dass Isabell Werth für die Reiner schreit."
Quelle: fn press
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