01-10-2008

Erneut Chuck-Klipfel-Kurs in Kirn

 

Die Fangemeinde wird immer größer, und fast jeder, der bei Chuck Klipfel einmal an einem Kurs teilgenommen hat, ist begeistert und kommt wieder.

So kam es, dass sich am vergangenen Wochenende in Kirn ein Teilnehmerfeld zusammenfand, das größtenteils schon seit Jahren nach Chucks Programm arbeitet.

Der Lehrgang begann dieses Mal freitags mit einem Themenabend zum Thema „Conformation of a reining horse“. Offen für alle und nicht nur für die Kursteilnehmer, fanden sich am Freitag bei JP-Trainingsstables auf der Reitanlage „Auf der Nägelspitz“ in Kirn zehn Interessierte ein, die einen interessanten Einblick in die Welt der Reiningpferde und deren Voraussetzungen für eine gute Durchführung der einzelnen Manöver erfuhren. So referierte Chuck darüber, dass man anhand des Papiers und der Abstammung bereits eine ganze Menge über das Pferd erfahren könne, ohne es zuvor gesehen zu haben. Eine gute Abstammung ist zwar kein Garant für ein gutes Pferd, aber es können aufgrund der Vorfahren Rückschlüsse auf die Eignung gezogen werden; außerdem erleichtert eine gute Abstammung einen eventuellen Weiterverkauf, wenn sich das Tier später dennoch als nicht geeignet herausstellen sollte.

 


Der eine oder andere Reiter stand tags darauf zweifelnd vor seinem Pferd und unterzog es einer eingehenden Augenscheinseinnahme.
Chuck ging detailliert darauf ein, wie wichtig gerade bei einem Reiner die Stellung der Gliedmaße und Hufe, die Winkelung der Gelenke, die Bemuskelung und - was fast noch das Wichtigste ist - ein guter „Mind“ (der Charakter) sein muss. Diese Voraussetzungen gelten übrigens nicht nur für die Reining, sondern sind auf alle Sparten der Reiterei zu übertragen.

Ein gutes Pferd hat keine Farbe und muss auch keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. Wer rein nach Aussehen kauft, kann nicht wirklich objektiv sein. Natürlich ist ein Pferd, bei dem alles passt, ein absoluter Glücksgriff - und auch das soll es hin und wieder geben!
Allerdings wird man wohl niemals das „perfekte“ Pferd finden. Pferde sind Lebewesen und keine Maschinen, die man rein nach ihren Fähigkeiten und Merkmalen aussucht und die dann funktionieren bis an ihr Lebensende.

 

 

Alles in allem ein sehr interessanter Abend. Chuck leitet seine Kurse gerne durch einen Themenabend ein; auch zu anderen Themen hat er einiges zu erzählen. So hat er bereits Vorträge zu den unterschiedlichen Gebissen, dem Huf- (und hier speziell Reining-) Beschlag und dem Richterwesen (Chuck ist auch NRHA-Richter) vorbereitet und auch schon mehrfach gehalten.
Da ein Großteil der anwesenden Teilnehmer ihr Interesse bekundet hat, wird wohl auch der nächste Kurs mit einem Themenabend beginnen, wobei es dann wahrscheinlich um das Thema „Gebisse“ gehen wird.

Beim am nächsten Tag um 9.00 Uhr beginnenden Kurs fanden sich sieben „alte Hasen“ (nicht an Alter, aber an Erfahrung, was das Arbeiten mit Chuck angeht).
Die Reiter wurden am Vormittag einer eingehenden Prüfung bzgl. ihres Trainingsstandes unterzogen, bevor gegen Mittag dann die Gruppen eingeteilt wurden und es nach der Mittagspause in zwei Gruppen an die eigentliche Arbeit ging.
Da ein Großteil der Teilnehmer das Programm bereits kannten, konnten die Basics relativ schnell abgehandelt werden, so dass man bereits mit den ersten Manövern beginnen konnte.


Übungen wie „Inside Bend/Inside Turn“, „Two Step“, „Straight Turns“, „Reverce Arc“ oder „High Level Two Step“ waren für diese Teilnehmer kein Problem und wurden aus dem Eff-Eff beherrscht. Es gab nur Kleinigkeiten zu korrigieren oder die Ausführung zu verbessern.
Auch die Neulinge fanden sich schnell in die Gruppe und in die Übungen ein. So bemerkte eine Teilnehmerin am Sonntagnachmittag, dass sie das erste Mal das Gefühl habe, ihren erfahrenen Reiner wirklich zu einem Manöver anzuleiten, anstatt darauf zu vertrauen, dass das Pferd schon wisse, was es zu tun habe und sie mitnehme.

Die Clinic war geprägt von einem hochmotivierten Teilnehmerfeld, einem unermüdlichen Trainer, einer ebensolchen Übersetzerin, die sich gestern, nach drei Tagen fast ununterbrochenem Einsatz „hirntot“ fühlte, und gut mitarbeitenden Pferden.

Alle Teilnehmer hatten das Gefühl, von der Clinic wieder eine ganze Menge Motivation und neue Ansätze mit nach Hause zu nehmen. Nun gilt es, in der nächsten Zeit die Motivation zu erhalten, die Anregungen und Tipps in den Trainingsalltag einzubauen und zu vertiefen. Und Chuck ist dann im nächsten Jahr wieder da und kann sich ansehen, was daraus geworden ist.

Geplant sind im Jahr 2009 mindestens drei Kurse, wobei einer als Einsteigerkurs angeboten werden wird; die anderen werden wieder als Fortgeschrittenenkurse ausgeschrieben und voraussichtlich im Mai/Juni und September 2009 stattfinden. Termine und Kursorte werden noch bekannt gegeben und können ab Januar 2009 bei der Organisatorin (s.u.) der Kurse erfragt werden.

 

Birgit Schmitt-Paeslack
birgit.schmitt-paeslack@arcor.de
Tel.: 06751-7684