08-02-2008

Nicht alles ist nur schwarz oder weiß: Torsten Haier, über die Insolvenz der EGO Ranch GmbH und seine neue Ranch in Birkholz

Vor zwei Tagen machte die Falschmeldung die Runde, dass der bekannte Trainer Torsten Haier in Insolvenz gegangen sei. Tatsache ist, dass die EGO-Ranch GmbH, deren Geschäftsführer Haier war,  Insolvenz beantragt hat. Wir haben uns mit ihm dazu unterhalten.

Ramona Billing / QHT: Herr Haier, Sie haben als Geschäftsführer für die EGO Ranch die Insolvenz angemeldet. Wie kam es dazu?

Haier: Nachdem im Jahr 2006 mein damaliger Geschäftspartner Überlegungen zur Investition in eine Biogasanlage parallel zu einer geplanten Errichtung eines Pferdestalles anstellte, begann ich mit der Suche nach einem neuen
Standort für unseren Trainingsbetrieb. Ich wurde im Laufe des Jahres 2007 in Birkholz (3 km südlich von Berlin) fündig, so dass wir (Tina Ullbrich und ich) am 1.11.07 einen eigenen Geschäftsbetrieb an anderer Stelle aufgenommen
haben. Es ist die Investition in eine neue Reithalle und einen Stallkomplex geplant, hiermit soll im Frühjahr begonnen werden.

Diese Aktivitäten führten im August 2007 dazu, das der zwischen der EGO Ranch GmbH und meinem damaligen Geschäftspartner geschlossene Pachtvertrag über das Betriebsgelände in Güterfelde seinerseits gekündigt wurde.

Damit verbunden war die Aufforderung, unverzüglich das Betriebsgelände zu räumen. Hiermit sah ich die wirtschaftliche Grundlage des Betriebes entzogen und entschloss mich nach eingehender rechtlicher Beratung dazu, am 18.9.07 diesen wegen Wegfall der Geschäftsgrundlage zur Insolvenz beim zuständigen Amtsgericht anzumelden.

Mit Beschluss des Amtsgerichts wurde am 28.9.07 ein vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. Dieser eröffnete am
3.12.07 das Insolvenzverfahren über die EGO Ranch GmbH mit dem erklärten Ziel, den Betrieb als Ganzes zu veräußern. Hierfür wird zur Zeit ein Käufer gesucht.

Ramona Billing / QHT: Sie und Tina zählen ohne Frage zu den erfolgreichsten Trainern Deutschlands. Zudem haben Sie als Bundestrainer der DQHA Jugend maßgeblich zu deren Erfolg beigetragen. Wie geht es jetzt an Ihrem neuen Standort in Berlin weiter?
 
Haier: An unserem neuen Standort werden mit Fertigstellung der geplanten Investitionen tolle Bedingungen für die Ausbildung von Pferden und Reitern vorhanden sein. Angeboten werden die Dienstleistungen, die man von Tina und
mir lange kennt, im Wesentlichen das Training von Pferden jeden Alters, die fundierte Reitausbildung, der Verkauf und die Vermittlung von Pferden. Hierfür können wir im Wesentlichen auf unser bewährtes Team zurückgreifen,
das bis auf eine Ausnahme mit uns umgezogen ist.

Ramona Billing / QHT: Wie sieht es mit der neuen Turniersaison aus – habt ihr interessante Pferde im Stall?

Haier: Der Start der neuen Turniersaison steht unmittelbar bevor, wir werden nächste Woche in Bremen zu sehen sein, dann folgt eine neue Show in Brandenburg, zu der wir mit zehn Pferden fahren werden. Highlights der
Saison werden für uns aus sportlicher Sicht sicher wieder die Pleasure Celebration, die EM und natürlich die Q8.
Neben einigen bekannten Pferden wie Kays Asset, die in diesem Jahr ihre Superiors in Halter und Hunter sowie ihren AQHA Champion bekommen soll, haben wir einige vielversprechende Youngster. Allen voran ist da die
vierjährige "Onehotchocolatechip" zu nennen, sie war achte auf der letztjährigen Celebration und zweite beim Hunter Grand Prix in England. Dieses Jahr wird sie von uns in Pleasure, Hunter und Trail geshowt.

Ramona Billing / QHT: Sie sind ja nicht nur Trainer, sondern engagieren sich auch sehr für den Sport allgemein...

Haier: Stimmt, derzeit habe ich viel zu tun mit der Vorbereitung der AQHA European Experience. Ich finde es eine großartige Chance die wir hier dank Johannes Orgeldinger von der AQHA bekommen haben. Ich kann versprechen, dass das wirklich "ein etwas anderes" Turnier werden wird. Außerdem nimmt mich die Richtertätigkeit für die AQHA auch in Anspruch, ich werde auch dieses Jahr wieder quer durch Europa unterwegs sein.

Ramona Billing / QHT: Danke für das Gespräch

 

Quelle: Ramona Billing,QH-Today