26-11-2007 EWU-Herbsttagung von Präsidium und Länderrat - Mindestscore für DM-Qualifikation eingeführt Regelbuch-Änderungen für 2008 beschlossen Ende November tagten traditionsgemäß das EWU-Präsidium und der -Länderrat. Bei der Sitzung in Mannheim wurden einige wichtige Regelbuchänderungen beschlossen, aber auch andere bedeutende Themen besprochen. Thema war etwa das 30-jährige Jubiläum im Jahr 2008. Hier wurden einige Gedanken und Ideen vorgestellt und diskutiert. Diese werden nun in den Winterwochen detailliert ausgearbeitet. Die EWU wächst ungebrochen. Der aktuelle Mitgliederstand beträgt 7.238. Das ist wie in den vergangenen Jahren ein Plus von etwa 5-6 Prozent. Trotz des kontinuierlichen Zuwachses warnte Präsident Heinz Montag:“ Ich persönlich glaube, dass dieser Trend in Zukunft stagnieren kann. Darauf müssen wir uns als Verband rechtzeitig einstellen.“ Über 20 Turniere mehr als 2006 Derzeit aber ist Wachstum Fakt. So auch im Turnierbereich. Die Geschäftsstellenleiterin Miriam Abel: „Der Turnierbereich boomt. In diesem Jahr richtete die EWU 20 C-Turniere sowie ein D-Turnier und ein Special-Event mehr aus als 2007.“
Senioren-Aufstiegsregelung für 2008 auf 2009 geändert Verändert wurde die Aufstiegsregelung im Jahr 2008 für 2009, allerdings nur bei den Senioren. Während bei den Jugendlichen die alte Regelung bleibt (40 Punkte), müssen Senioren im Jahr 2008 für den Aufstieg von der LK 3 in die LK 2 bzw. für den Aufstieg von der LK 2 in die LK 1 mindestens 60 Punkte statt 40 erreichen. Die Abstiegsregelung bleibt unverändert. Für Spezialisten bei den Senioren gilt neu diese Regelung: Sie brauchen für den Aufstieg von der Lk 3 in die Lk 2 bzw. von der LK 2 in die LK 1 nun 30 statt 10 Punkte. Ziel dieser Änderung ist, den oftmals gewünschten Verbleib innerhalb einer Leistungsklasse zu erleichtern.
Die wichtigsten Regelbuchänderungen Für die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft der EWU wurden ab 2008 zusätzlich zum bestehenden Qualifikationssystem (zwei Platzierungen je Disziplin) in Disziplinen mit Score-Wertung die Einführung von Mindestscores beschlossen. Zukünftig also gilt, nur eine Platzierung mit einem Score, der mindestens diese Norm erreicht, gilt als Qualipunkt für die German Open. Die Mindestscores wurden für die verschiedenen Disziplinen unterschiedlich festgelegt. Die Mindestscores für die Quali auf AQ-Turnieren lauten: In den Disziplinen Reining und Superhorse: 65, Western Riding: 63 und Trail: 60. Für die Jungpferdeprüfungen wurde zunächst kein Mindestscore eingeführt – hier wird es möglicherweise Einschränkungen über die Ausschreibung zur German Open geben.
E-Pattern in der Reining abgeschafft Ab 2008 wird es in der Reining keine so genannte „E-Pattern“ mehr geben. Das bedeutet für die Leistungsklassen 3 und 4: In der Leistungsklasse 3 stehen alle „normalen“ Pattern zur Verfügung. In der Leistungsklasse 4 und 3 B werden nur die Pattern 2, 6 und 8 erlaubt – zusätzlich mit dieser Auflage: hier werden die Wechsel einfach geritten und die Spins nur zweifach verlangt. Kommt es zu einer Zusammenlegung der Reining bei den Leistungsklassen 3 und 4, sind ebenfalls nur die Pattern 2, 6 und 8 erlaubt. In einer solcherart zusammengelegten Reining reiten die Teilnehmer dann entsprechend den Bestimmungen ihrer Leistungsklasse, die LK3-Reiter also mit fliegendem Wechsel und vierfachen Spin, die LK4 und 3 B-Reiter mit einfachem Wechsel und zweifachem Spin.
Western Riding jetzt Disziplin der Mannschaftsmeisterschaft Senioren Die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Senioren wird im Jahr 2008 um die Disziplin Western Riding erweitert. Bei zusammengelegten Landesmeisterschaften hat der Reiter mit mehrfacher Landesverbandszugehörigkeit mit seiner Nennung Auskunft darüber zu erteilen, für welchen Landesverband er antritt. Nur von diesem Landesverband kann er dann z.B. den Landesmeistertitel erhalten. Ein Turnierleiter sowie ein Veranstalter darf auf Turnieren nicht mehr als Richter tätig sein. In der Horsemanship ist künftig der Aushang des Richterurteils (Bemerkungen/Score-Sheet) vorgeschrieben. Ein Richter kann am Ende jeden Rittes das Abnehmen des Kopfstückes und das Zeigen des Gebisses verlangen – und er kann die Ausrüstung kontrollieren. Ein Snaffle Bit darf zukünftig nicht mehr als drei Millimeter Zungenfreiheit haben. Fliegenschutz an den Pferdeohren ist zugelassen. In der Superhorse muss im Western-Riding-Teil mindestens ein fliegender Wechsel gezeigt werden, sonst wird der ganze Ritt mit 0 gescort. Im Jahr 2008 wird es eine neue Superhorse-Pattern für 20x40-Meter-Arenen geben. Für die Austragung der Western Riding wurde die Bestimmung der Arenengröße auf „sollte 20x45 Meter“ geändert. Mit dieser Regelung kann widrigen Wetterbedingungen begegnet werden. Entsprechend wurden die Mindestabstände der Pilonen in der Western Riding ebenfalls mit der Bemerkung „sollte“ angepasst. Die Jungpferdeprüfung Basis wird ab nächstem Jahr um eine zweite Pattern erweitert-
Gute Erfahrungen beim Pilotlehrgang zum „Prüfer Breitensport Westernreiten“ Im November 07 fand ein Pilotlehrgang zum Prüfer Breitensport Westernreiten in Heiden/Rheinland statt. Die Erfahrungen waren grundsätzlich sehr gut, Einzelheiten werden überarbeitet. Die Prüfer Breitensport Westernreiten sollen die eingeführten E-Turniere richten. Denn auch bei diesen so genannten Playdays ist eine kompetente Richtperson notwendig, die zudem einen besonderen Schwerpunkt auf die Kommentierung der Leistungen der Teilnehmer legen soll. Unverändert soll es mehr solcher Playdays geben, um den Breitensport weiter zu forcieren.
Bundescamp Only Youth terminiert Im Jahr 2008 wird wieder ein Bundescamp „Only Youth“ angeboten. Erneut in Brilon, werden vom 1.-3. August 2008 die Jugendlichen wieder von versierten Trainern und Co-Trainern gecoacht. Die Nennung der Teilnehmer wird wieder über die Landesverbände abgewickelt.
Diese A- und AQ-Turniere wurden für 2008 genehmigt: 21.-24. März AQ Damme (Niedersachsen-Bremen) Zudem 1. Mai Special-Event Mannheim
Ralf Hesselschwerdt neuer Richter Susanne Haug berichtete für die Richterversammlung: Neue AB-Richterin ist Christina Bröhl. Ralf Hesselschwerdt wurde zum C-Richter berufen. Bedarf bestehe, gerade zum Thema Ausbildung sich jährlich mit Richtern und Trainern zum Meinungsaustausch zusammenzusetzen. Susanne Haug beklagte den verlangten Arbeitsanspruch an die Richter im Jahr 2008. Es habe sich ein Arbeitspensum von täglich 13 bis 17 Stunden etabliert. „Das ist auch gegenüber den Reitern nicht fair“, so Haug. Sie plädierte dafür, dass Veranstalter dazu bereit sind, zwei Richter zu verpflichten. Spätestens nach 12 Stunden müsste ein Richter Feierabend haben. Der Vorstand war sich einig, hier verstärkt auf die Veranstalter und Teilnehmer Einfluss zu nehmen. Im Regelbuch steht bereits die Anweisung, dass ab 230 Starts/Tag ein zweiter Richter zu verpflichten ist. Für die Teilnehmer bleibt – einmal mehr – der Appel, den Nennungsschluss einzuhalten, damit nicht zuletzt auch unter diesem Aspekt ein Veranstalter rechtzeitig planen kann.
German Open ein sportlich großer Erfolg Natürlich stand auch die German Open in Kassel im Fokus der Betrachtung. Nicht nur die neue Rekord-Teilnehmerzahl, auch die sportlichen Leistungen überzeugten vollauf. Dies alles unter zugleich teilweise extremen Bedingungen. Denn sowohl die neue Rekordbeteiligung wie auch die bekannten Bodenprobleme führten zu nicht unerheblichen Schwierigkeiten im Hintergrund. So musste die EWU etwa durch die zusätzlich benötigte Halle für Pferdeboxen unterm Strich je Pferd sogar finanziell drauflegen. Am Ende stand für die EWU bei der German Open ein dickes finanzielles Minus unterm Strich. Aufgrund der hervorragenden Arbeit in den vergangenen Jahren trifft dieses Finanzergebnis die EWU nicht in ihrer Substanz. Die Fragestellung gilt vielmehr der zukünftigen Konzeption einer German Open. Die Versammlung diskutierte auch über die weiteren Schritte auf dem Weg, sich verstärkt als EWU um Zuchtbelange zu kümmern. Peter Fiedel stellte in einer ersten Präsentation seine strategischen Maßnahmen für 2008 vor.
Jörg Brückner |
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