27-10-2007

GERMAN OPEN 2007 in Kassel - FN Deutsche Meisterschaft Reining Jugend – Vorlauf

 

Markus Süchting zeigt den Highscore

Am Mittwochabend starteten die zwei FN-anerkannten Deutschen Meisterschaften Reining. Die Jugendlichen machten als erstes den Kampf um den Einzug ins Finale unter sich aus, bevor später am Abend die Erwachsenen die besten Zehn des Teilnehmerfeldes suchten. Sehr gute Ritte und toller Sport, mit hohen Scores, die teilweise sehr eng beieinander lagen, versprechen ein spannendes Finale im Rahmen der Abendshow am Samstag.

„Natürlich spielt bei den Jugendlichen auch die nervliche Aufregung eine große Rolle“, erklärte Richter Jörg Bös. „Manche Reiter wollten vielleicht zu viel, und es passierten dadurch Fehler.“ Trotzdem bestätigte er auch: „Das Potenzial der Jugend ist aber ebenfalls sehr groß. Gerade die im Vorlauf vorne platzierten Nachwuchs-Reiner haben wie die Großen bereits mit sehr viel Übersicht und guten Leistungen ihre Pferde geschickt und gut vorgestellt.“

Den höchsten Score unter den Jugendlichen legte Markus Süchting im Vorlauf zur Deutschen Meisterschaft Reining (FN) vor. Er ritt Double RR Olena, einen achtjährigen Quarter Horse-Hengst, zu einem Score von 210,5. Damit zieht er mit 1,5 Punkten Abstand zur Zweitplatzierten als klarer Favorit ins Finale ein.

 

 

Nina Bauer empfielt sich einmal mehr

Nina Bauer mit Cielos Blue Boy erkämpfte sich schließlich den zweiten Platz in dem 23 Teilnehmer starken Halbfinale-Starterfeld. Für ihren Ritt vergaben die Richter eine 209. Damit ist sie auf dem richtigen Weg, ihren Vizemeistertitel aus dem letzten Jahr, den sie allerdings mit Broadys Smiling Soul errang, zu verteidigen. Doch auch mit Cielos Blue Boy war sie 2006 erfolgreich: Damals kam sie mit ihm im Finale auf 208,5 Punkte, streng nach den Scores war das der dritte Rang. Aufgrund der FN-Regelung war es dann aber offiziell der vierte Platz. Für dieses Finale lässt das jedoch viel hoffen.

Die Konkurrenz ist aber hellwach und muss sich mit ihrer Leistung keinesfalls verstecken – im Gegenteil. Nur knapp einen halben Zähler hinter Ninas Ergebnis setzte sich Christina Wolbert mit Jacks Tamolena (Score: 208,5). Ebenfalls schon von der Entscheidung in dieser Prüfung aus dem vergangenen Jahr bekannt ist Silvia Heinen mit BR Kings Caramba, die gleichauf mit Sabrina Zangerle und Joey Slidemefiftyone (208) – Bronzemedaillengewinnerin 2006 – auf Platz Vier des Vorlaufs ritt.

Rang Sechs wurde gleichermaßen zweimal vergeben: Felix Schnabel lenkte Sizzlin Leo Tomboy genauso wie Astrid Heinen ihren BR Peppys Foxy Power zu einem Score von 207. Für Felix Schnabel ist das damit die gleiche Platzierung wie im Finale dieser Prüfung im letzten Jahr – im Kampf um die Entscheidung wird er bestimmt alles geben, um sich einige Plätze zu verbessern.

Auf den weiteren Rängen folgten Patricia Escoda, die Mr Desperados San vorstellte (206,5), Lisa Schindel mit Cutter Jacs Opal (205,5), Neunte in der Entscheidung von 2006, Melanie Thönnes auf VR Chris Lee Adams sowie mit gleicher Punktzahl Tobias Beyer auf Golden Rampazanparr (205).

 

Vorlauf LK 1/2 A Junior Western Riding

Vorlaufsieg für Björn Kurzrock

Etwas verhalten wurde der Vorlauf der Junior Western Riding erwartet, waren doch vergangenes Jahr beim Debüt dieser Prüfung auf einer Deutschen Meisterschaft der EWU die gezeigten Ritte unter den Erwartungen geblieben. Die Überlegung, diese Prüfung wieder ganz aus dem Programm der German Open zu verbannen, wurde dann aber doch beiseite geschoben. Nachdem im vergangenen Jahr mit lediglich vier Startern der Vorlauf wegfiel, wurde dieses Jahr zum Vorteil für diese Prüfung eine Vorentscheidung nötig. Insgesamt haben sich die Vorstellungen der Pferd-Reiter-Paare im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert. Durchaus anspruchsvolle Vorstellungen der jungen Pferde waren zu sehen. Ein Score von zweimal 64 war schließlich nötig, um ins Finale der 16 Teilnehmer starken Disziplin einzuziehen.

Am besten stellte Björn Kurzrock seinen Hengst No Chip Sherlock vor. 19 Platzierungspunkte bedeuteten Platz Eins für ihn, mit knappem Vorsprung vor seiner stärksten Konkurrenz, Hiltrud Rath mit Ima Cool Te N Te – übrigens die Titelverteidigerin in dieser Prüfung – und Diana Dammann auf Remmy Demmy, die beide auf 28 Zähler kamen und sich damit vom restlichen Teilnehmerfeld absetzten. Ob diese drei das Finale unter sich ausmachen werden, wird am Sonntag zu sehen sein.

George Maschalani führte schließlich die weitere Platzierung an. Auf Tristar Romeo konnte er 24 Platzierungspunkte für sich verbuchen und belegte damit Rang Vier. Mit zweimal 23 Punkten wurde der fünfte Platz doppelt vergeben, und zwar an Carmen Weber-Rueß auf Cielo Hot Smokin sowie Rebecca Schwarzburger, die My Skippy Dandy Dawn (beide 23 Punkte) vorstellte, mit dem sie am Freitagmorgen den Deutschen Meistertitel der EWU in der Junior Western Pleasure stolz entgegennahm und sich hier noch eine weitere Medaillenchance wahrte.

Die weitern vier zu vergebenden Tickets ins Finale holten sich in dieser Reihenfolge Patrick Sattler mit Sesquis Gorgeous Gal (18), Adelheid Baur auf Rescue Remedy (16), Franziska Häger und DD King Freckles (15) sowie Martina Doritke, die mit Highlander Te Too auf 14 Punkte kam. Letztgenannte gewann die Silbermedaille in dieser Disziplin im vergangenen Jahr.

 

Finale LK 1/2 B Western Riding

Tie-Entscheidung um Gold und Silber

 

Eine ganz, ganz knappe Entscheidung fiel in der Western Riding der Jugendlichen. Zweimal 29 Platzierungspunkte bedeuteten einen Tie zwischen Madleen Lehmann und Maria Stellberg. Das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite hatte schließlich Madleen Lehmann, die mit ihrem Paint Horse Teximpressive einen sehr schönen Ritt zeigte. Den Deutschen Meistertitel der EWU in der Western Riding also für sie! Bereits im Vorlauf hatte sie mit dem dritten Rang Anspruch auf eine Medaille angemeldet, und konnte sich nun sogar an die Spitze setzen.

Ebenfalls eine tolle Leistung zeigte Maria Stellberg auf Leos Sugar Doc Olena, die durch die Tie-Richterentscheidung die Silbermedaille und damit den Vizemeistertitel entgegennehmen konnte. Sie zeigte einen sehr sauberen Ritt, aber verlor durch zwei Penalties die möglichen entscheidenden Punkte für Gold.

Kräftig steigern konnten sich im Finale Nele Sauer auf Domino. Während sie als Zehnte ins Finale einzog, schaffte sie im Endlauf mit 24 Platzierungspunkten den Sprung aufs Treppchen! Einstimmig gaben ihr alle drei Richter jeweils acht Platzierungspunkte – das war die Bronzemedaille.

Konstante Leistung zeigte Chatrine Ackerle mit Taris San Cita, die sich von Platz Fünf im Vorlauf nun auf Platz vier verbessern konnte. Mit 19 erzielten Platzierungspunkten war der Abstand zu den Medaillenrängen allerdings erkennbar.

Platz Fünf belegte Joanna Pohl auf Cougarand Chrome, die den Tie-Richter auf ihrer Seite hatte, denn Kim Blockus kam mit Bentley Dellorian Ace ebenfalls auf 18 Punkte. Sie rutschte dann aber auf Platz Sechs, gefolgt von Bettina Höschele, die Bavarian Linkage zu 13 Punkten durch die Pilonen steuerte. Im Vorjahr hatten diese beiden die Bronzemedaille gewonnen.

Kathrin Rüdinger auf Luna kam im Finale auf neun Zähler, die Rang Acht bedeuteten. Damit rutschte sie zwei Plätze nach unten im Vergleich zum Vorlauf. Pech hatte auch Nicola Salger, die mit Gismo (6) noch im Vorlauf mit Rang Vier Medaillenanspruch anmeldete, aber diesmal nicht über Platz Neun hinauskam.

Noch mehr Pech hatte Felix Schnabel, der auf Instant Inpulse mit einer tollen Vorstellung schon auf Medaillenkurs in der Arena unterwegs war, als sein Pferd auf einmal ein „Schreckgespenst“ im Publikum sah und wie angewurzelt stehen blieb. Wirklich sehr schade für diese beiden. Aber solche Zwischenfälle sind im Pferdesport schnell passiert. Dabei hatte Felix im vergangenen Jahr bereits ein ähnliches Erlebnis mit Cinderella Slider im Finale der Superhorse. Trotzdem löste er die Situation mit wahrer Horsemanship und stieg ab, um seinem Pferd in aller Ruhe die vermeintliche Gefahr zu zeigen.

 

Finale LK 1/2 A Junior Western Pleasure

 

Einstimmiger Sieg für Rebecca Schwarzburger

Im Vergleich zum Vorlauf noch einiges ändern sollte sich im Kampf um Titel und Medaillen in der Junior Western Pleasure. Die Ergebnisliste aus dem Go sah doch deutlich anders aus als die Platzierung im Finale – hier wurden eben die Karten völlig neu gemischt.

Die Entscheidung um den Deutschen Meistertitel der EWU in der Junior Western Pleasure fiel trotzdem mehr als eindeutig aus. Einstimmig setzten die Richter Rebecca Schwarzburger und My Skippa Dandy Dawn, einen sechsjährigen Quarter Horse-Wallach, auf den ersten Rang; 33 Platzierungspunkte für dieses Paar.

Ganze acht Punkte Abstand zur Zweitplatzierten machte die Medaillenfrage zumindest unter den ersten zwei Rängen unstrittig. Doch Platz Zwei, Drei und Vier lagen wieder dicht beieinander. Die Silbermedaille und den Vizemeistertitel der EWU nahm mit 25 Punkten schließlich Hiltrud Rath auf Ima Cool Te N Te, Dritte des Vorlaufs, in Empfang. Es folgte dichtauf Taina Doert, die sich über die Bronzemedaille freuen konnte. Undeniably Deluxe hieß das Pferd, das sie mit 24 Punkten durch die Arena steuerte.

 

Mit einem Zähler weniger nur knapp an den Medaillenrängen vorbei schrammte Annett Lemaire mit Wee Lenas April Joke, die im Vorlauf die Beste des ursprünglich 30 Reiter großen Teilnehmerfeldes war.

Ein Tie musste zwischen den Plätzen Fünf und Sechs entscheiden. Stefan Ostiadal hatte schließlich mit Leon Freckles Badger die Nase vorn, Volker Laves musste sich mit CL Special Echo (beide 18 Punkte) dahinter einreihen. Im Vorlauf war er mit diesem Pferd auf Rang Zwei noch auf Medaillenkurs.

Eine knappe Entscheidung fiel ebenfalls um den siebten und achten Platz. Thomas Borchert und With Tessnique Watch hatten den Tie-Richter auf ihrer Seite. Genauso wie dieses Paar erritt auch George Maschalani mit Talking A Good Wrap 14 Punkte, wurde aber auf den achten Rang gesetzt.

Ihre Leistungen aus dem Vorlauf bestätigen Bettina Neubauer auf Bay Like Chocolate (13 Punkte), die sich auf Rang Neun setzte, sowie Leonie Bröhl und Solano D`Ajoline (12) - Platz zehn für sie. Nicht mehr in die Platzierung kam Miriam Alva (4). Aufgrund eines Ties auf dem letzten Finaleinzugsplatz starteten elf Reiter in dieser Entscheidung.


Quelle: westernreiter.com