17-10-2007 NRHA Breeders Futurity 2007 – Gänsehautfeeling im Finale Ja, auch wir haben´s uns nicht nehmen lassen und waren dabei, als man in Kreuth Geschichte schrieb: eine Breeders Futurity im 20. Jahr der NRHA, mit einigen viel versprechenden Pferden in allen Kategorien, einer Starbesetzung vor und hinter den Kulissen, einem noch nie da gewesenen Publikumsinteresse und einem besonders tosenden Finale, bei dem selbst der diesjährige Absahner Volker Schmitt eine Gänsehaut bekam.
Die NRHA Breeders Futurity ist am Wochenende zu Ende gegangen - da fährt eine zufrieden strahlende Fenna Elzinga zurück nach Holland und widmet sich nach ihrem tollen Erfolg mit dem von Torsten Tiemann gezüchteten Hengst Smoking Kills ganz bodenständig erst mal ihrem Studium. Eine ganze Reihe italienischer Teilnehmer durften sich über ihre Erfolge in Kreuth freuen, allen voran Claudio Risso, der nicht nur als Züchter mit dem Händchen für gute Pferde sondern auch als erfolgreicher Reiner brillierte.
Am Samstagvormittag sorgte das gut besuchte Regioturnier zusätzlich für Spannung. Ein großes Aufgebot an Fans aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland waren eigens nach Kreuth gepilgert, um ihre „Heroes“ gebührend anzufeuern. Da wurde mitgefiebert, bei den Spins mitgezählt und abgepfiffen – und natürlich auch gehofft, dass es zu einem der vorderen Plätze reichte. „Unsere“ Reiter starteten in den verschiedenen Klassen gleich als erste, da saßen den Richtern die Punkte noch nicht locker. Aber wir durften mit den Leistungen unserer Reiter durchaus zufrieden sein und uns über einen guten 6. Platz im Mittelfeld der Gesamtwertung freuen.
Vertreten wurden wir fast ausschließlich durch ein kleines Dorf in der Westpfalz – Börsborn. Von dort stammt die junge Reining-Amazone Nina Lill, die für die NRHA Südwest mit dem Hengst RS JO JACS BONITO in der Open startete, ebenso Patrick Lill, ihr Bruder, der mit LENA CIELO DREAM in der Non Pro antrat und auch Frederike Kauf, die SWEET PAULA BENITO in der Youth showte. Lediglich unser Starter in der Rookie kam aus einer anderen Ecke, nämlich aus dem saarländischen Illingen. Der Hufschmied Jürgen Ettinger trat mit seinem GREAT PINES HOLLYBOY für uns an.
Besonders für die Jüngste in der Runde, Frederike Kauf, war es eine unglaubliche Leistung, das in der Futurity unter Oliver Wehnes auf Risiko und extrem flott gerittene Pferd so souverän durch das Pattern zu reiten.
Aber auch für viele weitere Reiter unserer Region war die Breeders Futurity eine durchaus erfolgreiche Sache
Kerstin Lill und Lena Cielo Jewel rutschten haarscharf an der Bronze Trophy Non Pro vorbei. Leider mussten sie wegen Punktegleichstand mit Claudio Risso und RS GREAT JAC FIONA ins Stechen. Hier hatte dann der Italiener den besseren Score und durfte die Trophy sein Eigen nennen. Aber Hut ab - mit dem selbstgezogenen und selbst ausgebildeten Pferd ist das eine Glanzleistung. In der Ltd. Non Pro setzten sie sich auf Platz 3.
Steffen Breug platzierte sich souverän mit seinen zwei Pferden ganz vorne in der Limited Open. Gatlin Gun gelangte auf Platz 2, Dragon Jac auf Platz 4 und Smart in the Dark wurde 15ter.
In der Pullman Trophy Open belegte Oliver Wehnes mit Smart Top Enterprise den 9. Platz und Erich Nicklas mit Smart Super Star den 13. Platz.
In der Limited Open erreichte Oliver Wehnes mit "Smarty" schließlich den 7. Platz. Erich Nicklas aus Völklingen gelangte mit Smart Super Star auf den 27. Rang und Andreas Hirsch von der Martinshöhe stellte zum erstem Mal Whiz A Surprise in Kreuth vor (Platz 32). In der Ltd Non Pro showte Nadine Dexler „Smarty“ erneut und gelangte auf Platz 44 was bei einem derartig großen Starterfeld eine tolle Leistung ist.
Die Kleinste kam ganz groß raus – Vanessa Engel durfte am Finaleabend die neue Pattern 11 präsentieren
Die kleine Vanessa Engel aus Hauenstein (www.jubo-ranch.de) belegte nicht nur den 3. Platz in der Youth 13 and under sondern durfte auch zusammen mit ihrem Quarter Horse Wallach Arc Sir Surprise alias „Archi“ die Pattern 11 in der vor Zuschauern berstenden Ostbayernhalle nach den Finalläufen vorführen. Die kleine Nachwuchsreinerin ist erst neun Jahre alt und hat das ganz prima gemacht – Hut ab. Auch ihre kleine Schwester ritt nach dieser Vorführung noch mit ihrem Pony in die Arena ein.
Ein Finale der Superlative und ein krönender Abschluss im 20. Jahr der NRHA
Die NRHA hatte anlässlich ihres Jubiläums geladen – und nicht alle, aber viele waren schließlich nach Kreuth gekommen. Sie wurden alle persönlich von Uta Schmidt, Vorsitzende der Regionalgruppe Hessen Süd und Moderatorin, einzeln vorgestellt und von dem NRHA Vorstand begrüßt und geehrt. Da waren unter anderem Reinhold Bartmann, der auch für die Verbreitung des Westernreitsports in unserer Region viel getan hat, Franz Mack aus Weidenthal, Bernie Hoeltzel , Ute Holm, Paul Kratschmer, Dr. Manfred Reiber und Herr Kneisel.
Ein großes Lob geht hier auch an die Organisatoren der Veranstaltung, die an fast alles gedacht haben … außer die Heizung. Irgendwie empfand ich Kreuth als ein besonders frostiges Örtchen – obwohl dies auch viele von Baumholder behaupten. Nächstes Mal packe ich noch einen Daunenjacke ein. Der Stadionsprecher Boris Kook, der auch letztes Jahr Sprecher der WEG in Aachen war und u.a. die Q7 gesprochen hat, setzte diesem Event durch seine Professionalität noch das I-Tüpfelchen auf.
Und dann kam der Showdown mit der Siegerehrung und dem schon traditionellen „Run for the roses“, vorgetragen von Eva Bartmann, diesmal mit Band. Die beiden Sieger Fenna Elzinga und Volker Schmitt sonnten sich förmlich im tosenden Beifall des Publikums. Die bis zum letzten Platz gefüllte Ostbayernhalle war in Bewegung und die gigantische Stimmung riss alle Zuschauer in den Rängen mit. Volker Schmitt dankte anschließend allen Zuschauern und musste zugeben, dass ihm noch kein Finale so viel Gänsehaut bereitete.
Es folgte noch eine tolle Party im Innenraum der Arena, mit einer tapferen Eva Bartmann, die trotz einer Erkältung zusammen mit ihrer Band die Halle so richtig einheizte, was bei den Außentemperaturen, die fast schon um den Gefrierpunkt lagen, auch bitter nötig war. Wie uns Eve Bartmann mitteilte, hat ihre Stimme aber „oh Wunder“ nicht darunter gelitten – ganz im Gegenteil hat sie sich praktisch gesund gesungen.
Die NRHA lud alle Besucher zum Freibier ein und es wurde noch ein lockerer, gelöster Abend für alle Futurityteilnehmer bei dem all die Anspannung der letzten Tage schnell vergessen war.
Bild: Eva Bartmann u. Max / horsemotion |
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