06-09-2007 "Apaches Blue Max" zeugte gleich 2 homozygote Black-Tobiano Hengstfohlen Am 15.06.2007 wurde „Apaches Thunder Bars“ (Black-Tobiano), Sohn von „Apaches Blue Max“ (Black-Tobiano) und CC Pepper (Black-Tobiano) bei Double-K-Paints & Quarter geboren. Den Namen “Apaches Thunder Bars” hat das Hengstfohlen nicht erhalten, weil sein Großvater, der Black-Tobiano Hengst „Apaches Thunderbird“, in den USA über 200 gescheckte Nachkommen produzierte, sondern weil „Thunder“ bei Blitz und Donner geboren wurde!
Da ich tagelang nachts wachte, holte ich am 14.06. die Mutterstute „CC Pepper“ wieder aus der Abfohlbox mit Videoüberwachung hinaus in den luftigen Laufstall und rechnete in dieser Nacht nicht mit der Fohlengeburt. Die Stute war ganz cool und fraß gelassen Heu, im Gegensatz zu den vorangegangenen Tagen. Glücklicherweise weckte mich ein heftiges Gewitter und das Wiehern der aufgeregten Pferde morgens um ca. 3.30 Uhr auf. Ich wusste, wenn mein „Max“ nachts laut wieherte, stimmte etwas nicht! Als ich dann die Tür unserer Reiterstube öffnete, erhellte ein Blitz mit darauf folgendem lauten Donner (Thunder) das kleine neugeborene Fohlen, welches klitschnass und alleine neben der Treppe zur Reiterstube in der Ecke an der Hauswand kauerte. Die Stute hatte den kleinen Thunder bei der Geburt wohl direkt unter den Panels (Zaunelementen) heraus gedrückt. Und somit konnten die Beiden nicht zueinander gelangen. Laut Aussagen der Nachbarn haben die Pferde schon ab 2.30 Uhr laut gewiehert. Also hat auch Thunder ca. eine Stunde lang im strömenden Regen auf dem Hof alleine um sein Leben gekämpft und sich dann zu unserem Wohnhaus unter das kleine Vordach an der Reiterstube durchgekämpft.
Nach dieser anstrengenden Geburt bei Blitz und Donner, genießt der kleine Black-Tobiano nun sein Dasein als fröhliches Fohlen auf der Sommerweide und sein Gentest entschädigte für die vergangenen Wochen:
„Apaches Thunder Bars“ ist homozygot, ein 100%-Scheckvererber. Außerdem ist er ein 100%-Vererber für das schwarze Gen. Wenn das Hengstfohlen nun die nächsten 3 Jahre gut heranwächst und sich zu einem korrekten Hengst entwickelt, darf er seinem Vater „Apaches Blue Max“ als zukünftiger „Deckhengst mit Farbgarantie“ ein wenig „Arbeit“ abnehmen. Sein Stammbaum, der die legendären Paint Horse Vererber „Yellow Mount“ und „Blue Max“ und den Quarter Horse Hengst Sugar Bars enthält, spricht außerdem für ihn. Vor wenigen Tagen kam auch das Ergebnis des Gentest eines weiteren Sohnes von „Apaches Blue Max“ in der Schweiz bei Beatrice Schafroth an. Ihr Black-Tobiano Hengstfohlen „TP Manapi King“ ist ebenfalls homozygot für die Scheckzeichnung und homozygot für das schwarze Gen.
Nächstes Jahr erwartet eine weitere Black-Tobiano-Stute bei Double-K-Paints & Quarter ein Fohlen von Apaches Blue Max. Nun bleibt abzuwarten ob er mit Black-Tobiano Stuten wieder ein reinerbiges Fohlen produziert!
Homozygotie beim Paint Horse Homozygotie bedeutet Reinerbigkeit.
Ein diploider Organismus besitzt von jedem Gen (z.B. für Blutgruppe oder Haarfarbe) zwei Kopien, im Normalfall eine von jedem Elternteil. Wenn die beiden Gene eines Individuums für ein bestimmtes Merkmal genau gleich sind, ist das Erbgut, bezogen auf dieses Merkmal, reinerbig oder homozygot. Für viele Gene gibt es mehrere Varianten. An der gleichen Stelle im Erbgut ist bei einem Pferd beispielsweise die Information für rote Fellfarbe, bei einem anderen für die schwarze Fellfarbe gespeichert. Diese unterschiedlichen Varianten eines Gens nennt man Allele. Das Vorhandensein zweier gleicher Allele in einem Genom wird als Reinerbigkeit für dieses Gen betrachtet, während das Vorkommen zweier verschiedener Allele als Mischerbigkeit oder Heterozygotie bezeichnet wird. Im Idealfall, wie bei unserem “Apaches Thunder Bars” oder bei „Sir Grand Illusion“ (Vater von Apaches Blue Max) ist ein Paint Horse homozygot für die Tobiano-Scheckzeichung und das schwarze Gen, was bedeutet, dass bei jeder Anpaarung mit diesem Tier “Black-Tobianos” oder Scheckungen mit dem schwarzen Gen auftreten. Dies wiederum bedeutet, dass in jedem Fall keine Sorrels etc. produziert werden können Die unterschiedlichen Varianten eines Gens müssen nicht zwingend im Aussehen (Phänotyp) eines Pferdes deutlich werden, so dass vom Phänotyp nicht immer exakt auf den Genotyp geschlossen werden kann. Unsere Zuchtstute „Cindy Solo Jess“ ist beispielsweise „Brown-Tobiano“, also als Phänotyp „Brown“ und homozygot (reinerbig) für das schwarze Gen, also als Genotyp „Black“. Apaches Thunder Bars ist sowohl als Phenotyp als auch als Genotyp ein Black-Tobiano.
Ein optisches Zeichen für die Homozygotie bezüglich der Tobiano-Vererbung können sogenannte “Inkspots” (Tintenflecken) sein. Unter dem weissen Fell direkt um die Inkspots herum befindet sich oftmals ein dunkler Hof (Schatten), der aus dunklen Hautpartien resultiert. (Bei “Apaches Thunder Bars” auf dem Foto deutlich zu sehen.) Ein Pferd mit Inkspots ist nicht zwingend homozygot für Tobiano und nicht jedes homozygote Pferd hat Inkspots!
Bericht u. Fotos: Tanja Kern
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