01-08-2007

4. Vortrag der Anjana & Reiten Vortragsreihe 2008 - Huf und Hufschutz

Die Messe Pirmasens hatte geladen und wie auch in den vorangegangenen Veranstaltungen sind viele Interessierte der Einladung gefolgt. Am 17.07. fanden sich dann entsprechend viele Pferdebegeisterte im Ratssaal der Messe Pirmasens zu diesem Vortrag ein.

Diesmal ging es um das wichtigste und für viele auch leidigste Thema "Huf und Hufschutz". Bei diesem Thema gehen ja schon an einem einzigen Stall die Meinungen recht weit auseinander. In einer Podiumsdiskussion erläuterten Iris Heil als Hufpflegerin und Huftechnikerin, Andrea Nessler (Huforthopädin nach Jochen Biernat), der Hufschmied Michael Puhl sowie der Tierarzt Conny Faißt ihre zum Teil recht kontroversen Standpunkte und Ansichten in punkto Hufpflege, Beschlag oder Barfuß bzw. die Behandlungsweisen bei Problemen.

Die Moderation der Veranstaltung übernahm der Fotojournalist Robert Claus.

Welcher Hufschutz ist der Richtige für mein Pferd? Was mach ich bei Stellungsfehler? Was mache ich bei  Hufrehe oder Hufbeinabsenkungen? Auf alle diese Fragen bekamen die Besucher der Podiumsdiskussion zum Thema „Huf und Hufschutz“ eine Antwort.

Beim Thema Hufschutz oder Barfuß lagen die Meinungen der anwesenden Fachleute z. T. weit auseinander.

Michael Puhl vertrat z.B. die Ansicht auf Grund seiner langjährigen Erfahrung, dass bei Hufproblemen oft mit einem Korrektur- oder Orthopädischer Beschlag, wie zum Beispiel mit seiner von ihm entwickelten Hufplatte, eine weitere Belastung des Pferdes möglich ist. Er betonte auch, dass es immer auf den Grad der Belastung ankommt, wann ein Pferd einen Hufschutz benötigt.

„Den besten Hufschutz lässt die Natur wachsen,  wenn man sie nur lässt “ erklärte Iris Heil. Für sie bedeutet dies, den Huf an den richtigen Stellen wachsen zu lassen und an anderen Stellen die Natur zu imitieren. Sie vertrat die Auffassung, dass ein Pferd  einen Hufschutz  nur bei Krankheiten, außergewöhnlichen Belastungen oder bei schlechter Haltung benötigt. Sie stellte in ihrem Vortrag die verschiedenen Möglichkeiten des Hufschutzes mit Eisen, Kunststoffplatten und Hufschuhen vor.

„Als Huforthopädin arbeite ich nur mit Raspel und Messer, in schweren Fällen müssen Hufpolsterverbände angelegt werden. Hornwände, die überbelastet sind, werden mit der Zeit entlastet, Wände, die ihre Tragfähigkeit verloren haben, werden mit der Zeit wieder zum Tragen herangezogen„ sagte sie wörtlich. Der Zeitfaktor sei ein wesentlicher Bestandteil ihrer Behandlung, denn die Wiederherstellung der physiologischen Zustände dauert seine Zeit. Es gebe also keine abrupte Umstellung sondern das Pferd läuft sich am Ende selbst in eine bessere Hufzukunft, war ihre Meinung zum Thema Hufprobleme.

„Wenn ich gerufen werde, ist es meistens schon zu spät. Ich würde mich freuen, wenn die Tierhalter sich mehr um die Hufe ihrer Pferde kümmern, die Pferde nicht soviel füttern und den Hufschutz ihrer Reitweise besser anpassen würden“, meinte Tierarzt Conny Faißt.

Die meisten Fragen aus dem Publikum beschäftigten sich mit Hufkrankheiten und ihrer Behandlung. Hier gab es von allen Experten gute Ratschläge im Sinne der Tiere. Letztendlich komme es immer darauf an, wie intensiv die tägliche Beanspruchung ist, wie die Hufe von Fohlen an gewachsen sind und wie gut das Horn (hart oder weich) des einzelnen Pferdes ist. Der Pferdehalter muss dann selbst entscheiden: Benötige ich einen Hufschutz und wen ziehe ich bei Problemen zu Rate, so der Abschlusskommentar von Moderator Robert Claus .

Die nächste Vortragsveranstaltung kommt bestimmt - wir halten Euch auf dem Laufenden.

www.messe-anjana.de