16-06-2007

5 Jahre Pferdeparadies Lindenhof am 10. Juni 2007 – Natural Horsemanship erlebbar gemacht!

So manch Autofahrer staunte nicht schlecht, als er zum 5-jährigen Lindenhof-Jubiläum am 10. Juni kam und von Reitern hoch zu Ross in seinen Parkplatz eingewiesen wurde. Kam er pünktlich zur Pippi Langstrumpf-Vorführung, konnte es passieren, dass er von Polizist Kling auch noch einen Strafzettel oder besser ein Strafbonbon mit den Worten „Sie sind zu schnell geritten!“ einstecken musste.

Das Jubiläums-Programm war phantastisch: Die Rassen-Show zeigte die Vielfalt der auf dem Lindenhof lebenden Pferde: Arabische Impressionen vermittelten die Scheichs Lena, Pamela, Laura, Svenja und Martina mit ihren „Trinkern der Lüfte“, Quarter Doc mit Isabel und Appaloosa Snip mit Lena verliehen dem Fest ein wenig Wild-West-Romantik, zu irischer Folklore präsentierten sich die Tinker, Karin hievte die Isländische Flagge, Haflinger Noorgi wurde am langen Zügel von Eyliene vorgestellt, die Kaltblüter ließen die Erde beben, Achal Tekiner Garamez wurde in der Klassischen Dressur von Katharina geritten und der Achal-Tekiner-Jährling Siraki konnte erstmals in seinem jungen Pferdeleben erleben, was es heißt, wenn Menschen ein Jubiläum feiern. Die Englischen Vollblüter Lineas und Farina erinnerten sich bei alle dem Trubel an Rennbahn-Zeiten und die Warmblüter und Ponies durften natürlich auch nicht fehlen. Nur ein halbes Pferd, dafür um so „langohriger“ präsentierte sich das charmante Muly über das eine Reitschülerin einst sagte: „Worüber haben wir eigentlich gelacht, als wir noch kein Muli hatten??“

Und weiter ging es im Programm: eine ganze „Herde Schlümpfe“ sauste über den Platz. Die überdimensionierten Mützen wippten im Takt. Über die Wippe, über Hindernisse, in den Hänger, aufs Podest- man wusste gar nicht, wo man hinsehen sollte. Die Lindenhof-Quadrille zu fetziger Rock-Musik zeigte deutlich, wie fein und präzise mit dem Knotenhalfter geritten werden kann.

Die Classic Ponies an der Kutsche zeigten sich sehr harmonisch und fein und machten Lust auf den Fahrabzeichen-Lehrgang, der im Herbst auf dem Lindenhof beginnt. Züchter Urban Braun kommentierte die Vorführung des auch im Turniersport sehr erfolgreichen Gespanns von Sohn Patrick Braun und informierte über die leistungsstarke Rasse mit besten Grundgangarten.

Die Sonne verpasste dem Tag das i-Tüpfelchen: Die Badenixen lagen voll im Trend: „Hey – ab in den Süden „ tönte es aus dem Lautsprechen, während 6 Lindenhof-Schulpferde in überaus sexy Badeanzügen und Badehauben durch den aufgestellten Rasensprenger galoppierten. Selbst Kaltblut Kalle, dessen Gewicht es zu schätzen galt, ließ die Hufe donnern und schwebte mit seiner Reiterin Michaela Krahl über die aufgestellten Hindernisse. Und weil im Süden „oben ohne“ in ist, wurden die Pferde auch so geritten: ganz ohne Zaumzeug und der Großteil auch ohne Sattel! Spätestens bei der Mühle war klar, wie genau ein Pferd sich auch ohne Kopfstück reiten lässt, wenn es die richtigen Signale des Reiters erhält.

Einblicke in die Barocke Dressur gab Marta Siegle mit Pino. Sie zeigte die verschiedenen Seitengänge und die Anfänge der Piaffe. Große und kleine Pferde harmonisch vereint präsentierten die beiden Lindenhof-Azubis Laura Stamm und Svenja Presser. „Anton – Anton“ dröhnte es nun aus dem Lautsprecher: Und da galoppierte er und ließ die Herzen der Besucher höher schlagen: Mini-Shetty Wallach Anton mit seiner Reiterin Lucy – eine Australien Shepherd-Hündin!

Die Voltigier-Vorführung vom Volti-Team Dambach unter der Leitung von Frau Leathers war atemberaubend und ist für den Laien nicht unbedingt zur Nachahmung geeignet!

Zuschauen ist genial, selber mitmachen viel genialer: Also mussten die Eltern mit Kindern aktiv werden: Ein Geschicklichkeits-Parcours mit Blitz und Stella galt es zu bewältigen und der erste Preis - ein Kindergeburtstag auf dem Lindenhof- lockte so manch talentiertes Team auf den Reitplatz. Schlussendlich gewannen Paula und Ute Hauter! Paulas Gäste können sich also schon auf einen Tag auf dem Lindenhof freuen.

Die Lindenhof-Nachrichten wurden vom Muli Muly vorgetragen, für das Wetter war Professor Blitz von der Wetterstation zuständig. Mit Hemd und Krawatte versprach es weiterhin viel Sonne.

Fremdsprachenkenntnisse waren nun gefragt: Was heisst beispielsweise „Dein Pferd scheißt mir immer vors Wigwam“ auf Schoschonisch??? Die Lindenhof-Appachen wussten es wohl und eroberten kurzerhand den Platz. Es folgten die „Kojoten“: immerhin fanden parallel zur Jubiläumsveranstaltung die Vierten Saar-Pfälzischen Obediencewettbewerbe auf dem Lindenhof statt.

Nach dem „Hundezirkus“ ehrte die Siegerehrung die erfolgreichen Teams – ein feierlicher Moment! Beim großen Finale war so ziemlich alles was vier Beine hat auf dem Platz und es kam wie es kommen musste: ein ereignisreicher Tag klang aus und alle waren sich einig: Es war ein herrliches Fest und die Pferde und Hunde hatten mit ihren Menschen hervorragendes geleistet.

Text: Martina Knapp, Bilder: www.sabinehafner.de