29-12-2006

Horse Shoe Ranch - gleich neben Texas - nur eben in Portugal

Urlaub!!! Was gibt es schöneres?! – Aber was tun, wenn der Einen liebstes Hobby das Reiten und Zusammensein mit Pferden ist und des Anderen Freude im Urlaub von Sonne, Natur, Musik und Hitze bestimmt wird ?!

Nun, man sucht via Internet im Süden Europas nach einer Ranch nahe am Meer.... bucht .... packt .... fliegt .... und landet auf der Horse Shoe Ranch von Stephan und Alex.

 

 

Nach herzlicher Begrüßung durch die Inhaber Alex und Stephan sowie die drei Hunde Boomer, Jeff und Wurzel (seit Ende Oktober tatkräftig unterstützt durch die Hundedame Sweety) genossen wir eines der eisgekühlten Getränke aus dem stets zugänglichen und bis zum Bersten gefüllten auswahlreichen Kühlschrank in dem urig-gemütlichen Aufenthaltsbereich zwischen Küchenhaus und Hauptgebäude.

 

 

Währenddessen schleppte Marco, quasi Haus- und Küchenmeister in einem, unseren Gepäckberg unter Einsatz seiner Gesundheit in eines der vier portugiesisch-deutsch eingerichteten Appartements mit Blick auf die große, unterteilte Pferdekoppel, wo wir nun all der Vierbeiner angesichtig wurden, auf deren Rücken wir in den folgenden drei Wochen durch die weitreichende Hügellandschaft der Süd-Algarve streifen würden.

 

 

In den nächsten drei Wochen bekam meine bessere Hälfte durch Stephan persönlich auf seine vorhandenen (also nahezu nichtigen) Grundkenntnisse die Grundlagen und die Philosophie des Westernreitens per excellance morgens auf dem großen tiefrot-erdigen Reitplatz oberhalb des Anwesens und nachmittags im freien nahezu unbewohnten Gelände inmitten der bizarren Natur vermittelt – auf und mit einem der von Stephan persönlich fein ausgebildeten Pferde.

 

 

Die Pferde sind lt. Stephan seine Familie und als solche behandelt er sie auch. Er beschlägt sie selbst, jedes hat seine individuelle Besattlung und gezäumt werden alle mit dem harmlosesten Gebiss, das ich je gesehen habe. Und trotzdem können alle einhändig geritten werden, was die Meinung vieler ad absurdum führt, dass es einer schärferen Zäumung bedarf, um dies zu erreichen.

 

 

Neben der ‚Diätkoppel’ und der ‚normalen’ gibt es noch einen Corral für den Hengst der Ranch, einem charismatischen braunschwarzen Feuersturm, der seine Potenz am liebsten beständig unter Beweis stellen würde.

Jedes der 18 Pferde unterschiedlichster Rasse hat seinen eigenen Kopf und seine Eigenheiten, die ihm aber seitens Stephan gerne belassen werden, da und solange sie die Sicherheit des jeweiligen Reiters nicht tangieren (Stephans allerwichtigster Grundsatz) und die Individualität der vierbeinigen Persönlichkeiten unterstreicht.

 

 

Diese Art des Umgangs und der Haltung der Pferde ist mit Sicherheit der Grund dafür, dass jedes einzelne der Pferde absolut trittfest im Gelände und – soweit so was überhaupt möglich ist – unerschrocken und sicher seinen Reiter über Stock und Stein transportiert, sei es steil (und ich meine ,steil’) bergauf/bergab oder durch Flussbetten und über Hügelketten – und das in Regen und Sturm gleichermaßen wie bei strahlendem Sonnenschein.

 

 

Denise und Marco sind auf der Ranch erst Anfang 2006 eher durch Zufall gestrandet, aber bereits nicht mehr wegzudenken. Ihnen obliegt der hauswirtschaftliche Bereich, wobei Marcos Schwerpunkt à la cuisine zu finden ist, wo er individuell auf die Ernährungsgewohnheiten und -bedürfnisse der Gäste eingehend die fantastischsten Gerichte zubereitet. Den Beweis hierfür tragen wir auch 4 Wochen später zum Teil noch immer mit uns herum.

 

 

Wie auch die Erinnerungen an all das, was wir in den drei Wochen auf der Horse Shoe Ranch erlebt haben:

 

Wir haben viele Gäste kommen und gehen gesehen, da die meisten zwischen einer und zwei Wochen bleiben, aber es war immer ein sehr familiäres Klima vorhanden.

Ob das daran liegt, dass die Lebenseinstellung und die Einstellung im Umgang mit Tieren, egal woher die Gäste kommen, einfach immer sehr ähnlich bis die Gleiche ist, oder dass durch die ‚nur’ 4 vorhandenen Appartements die Menge an Menschen auf der Ranch eine angenehme Menge nie übersteigt, oder dass es bis auf das gemeinsame Abendessen (das immer in ausgesprochen fröhlicher Runde stattfindet) jeder einfach nur das tun kann, was er will, sei es am Pool liegen, spazieren gehen, einen Ausflug ins Umland starten, Reiten – auch wenn es ab und an aus allen Himmelspforten schüttet und stürmt (ich bin in meinem Leben noch nie so viel geritten), sich vor dem zwei Meter hohen Kamin gemütlich unterhalten ....

 

 

Ich hab mich selten im Urlaub so frei gefühlt! – Ich hab so viel Ruhe getankt - und doch war irgendwie immer was los...

Die Horse Shoe Ranch ist einfach ein Rundumpaket.

Der Ausflug in einen Westernsaloon in der Nähe hatte es absolut in sich! Und damit sind nicht nur die Getränke gemeint, die der Barkeeper, sowie er merkt, dass man zu Alex und Stephan gehört, besonders ausgiebig in Alkohol ertränkt... Nein auch die diversen Liveinterpreten aus der Umgebung, die dort den Gästen von Irischen Folksongs über Elvis bis hin zu Hardrock alles zum besten geben und die aus dieser übermütigen und fröhlichen Stimmung heraus sehr aktiv engagierten Gäste.... – Oh, wir hatten sehr viel Spaß !

Oder dann gab es auch noch den Ausflug bei Vollmond in dem urigen Jeep von Stephan auf einen Hügel in der Nähe, von wo wir eine kilometerweite Aussicht über die in Nachtschwärze getauchte und vom Mondlicht versilberte Hügellandschaft bis hin zum Meer hatten.

Ach ja, da wäre auch der Zigeunermarkt in der Nähe ...und...und...und...die Tagesritte in die verschiedenen Richtungen von der Ranch weg zu einem bombastischen ... ach nein, ich glaube, das verrate ich doch nicht. Das soll, denke ich, jeder selbst einfach mal erleben...

 

 

Alex und Stephan haben es nicht nur geschafft, dass jeder, egal welche reiterlichen Fähigkeiten er hat, voll auf seine Kosten kommt, auch die verschiedenen sonstigen Wünsche der Gäste wurden irgendwie immer erfüllt.

Und zu guter letzt bekamen wir – wie im übrigen jeder Gast – eine CD mit allen in der Zeit des Aufenthalts bei den Ausritten und auch sonst so von Alex gemachten Bilder und Videos. Und da Alex ein absoluten Händchen dafür hat, waren es derer ausnehmend viele ... knapp tausend um genau zu sein.

Kurz gesagt, es war einer der schönsten Urlaube, die wir bislang verlebt haben und wir freuen uns bereits auf das nächste Mal.

(Ein kleiner Tipp noch am Rande aus eigener Erfahrung: Sollte jemand sich nun überlegen, persönlich mal zu prüfen, ob das alles wahr sein kann, was ich da nun in den vorangegangenen Zeilen verschreibselt habe, dann wäre eine rechtzeitige Planung empfehlenswert, sonst kann es sein dass der Wunschtermin nicht mehr verfügbar ist!)

 

Kontaktadresse:

Horse Shoe Ranch
Western Riding Club
Stephan Brühl
Apartado 43
8501-903 Mexilhoeira Grande
Portugal / Algarve
Tel: 00351 282 471 304
Mobil: 00351 96 327 3684
E-Mail: horseshoeranch@mail.telepac.pt
www.horseshoeranch.de

 

 

Text u. Bilder: Areti Mexis