04-11-2006

 

German Open - wie wir´s erleben durften

 

Wir waren da und wollten wissen, wie sich die German Open für die Besucher und die zahlreichen Teilnehmer anfühlt. Mehr als 15.000 Besucher wollten sich das letzte Mega-Event Westernreiten in 2006 nicht entgehen lassen.

 

 

 

Profis zum Anfassen

An der großen Anzahl prominenter Profireiter konnte man schon den internen Stellenwert der Veranstaltung erkennen. Hier gab es die Profis zum Klönen und Anfassen – und ohne jegliche Starallüren. Am Sonntag Nachmittag standen z.B. Georges Maschalani und Helga Hommel nach ihren Vorführungen in der Arena, dem interessierten Publikum Rede und Antwort. Auch alle anderen aus der Profiliga mischten sich unter die Leute und hatten keine Kontaktschwierig- keiten.

 

 

Gold für die Pfälzer Youngsters

Wir erreichten Bad Salzuflen am Samstag Mittag gerade noch rechtzeitig zum Mannschaftswettbewerb der Regionalgruppen. Hier hatte die Pfälzer Jugend (Nina Bauer, Anna Valentina Klein, Annette Napp, Dominik Reminder und Felix Schnabel) ihren grandiosen Auftritt. Vorbereitet durch Oliver Wehnes und unterstützt von Vater Schnabel, liefen die Youngsters zur Hochform auf. Sportlich fair, aber ehrgeizig und Top in Form. Bei den „Senioren“ war die Stimmung zunächst sehr locker, denn Steffen Breug ritt die Mannschaft durch seine gut bewertete Reining mit Silver N Hickory auf den zweiten Platz – aber man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben – Oliver Wehnes hatte bei der Pleasure mit Hint of Leo so seine Schwierigkeiten und auch Ilonka Henn und ihr Amadeus konnten das Ruder nicht mehr rum reißen.

Aber es geht hier in erster Linie um Teamgeist - und der war wahrlich vorhanden. Maik Bartmann, der bei dem „Senioren-Team“ als Ersatzreiter aufgestellt war, blieb während der gesamten Prüfungen ständig mental unterstützend bei seinen Mannschaftskollegen – auch das muss man hier mal erwähnen.

Später, bei der Siegerehrung traten sie dann alle gemeinsam an, die „Jungen“ und die „Alten“. Oliver Wehnes, der sich des Pfälzer Nachwuchses angenommen hat, war sichtlich gerührt über den Erfolg seiner Zöglinge. Die Senioren schafften es leider nur auf den 7. Platz – aber dabei sein ist alles und ich bin mir sicher, dass hier jeder Einzelne sein Bestes gegeben hat.

 

 

Cavabellia - Traumwelt mit ganz vielen Pferden

 

 

Nach so vielen Ehrungen war die Abendveranstaltung eine willkommene Abwechslung. Nach „Antonias Traum“ wurde nun die Fortsetzung „Cavabellia“ mit 146 Akteuren und vielen verschiedenen Pferden aufgeführt. Das Zusammenspiel erstklassiger Reitkunst, Sängern, Tuchakrobaten, Stelzenläufern, Tänzern und Schauspielern gaben der Show eine besondere Note. Die aufwendigen Kostüme wurden für jeden Akteur eigens entworfen und maßgeschneidert. Topreiter wie z.B. Richard Hinrichs, Monika Amelsberg, Andrea Schmitz und Herbert Stein, um nur einige zu nennen, zeigten hier eine andere Facette der Reitkunst, was das Publikum mit entsprechender Begeisterung honorierte.

 

 

 

 

Reining Night

Das war Spannung pur und wir hatten Mühe, ruhig auf den Plätzen zu bleiben. Ein Kollege, Helmut Dietz, hat die Reining-Nacht so getroffen geschildert, dass ich hier nichts hinzuzufügen habe.

Kim und Emanuel sind die neuen Meister

 

Kim Obenhaus auf Merlin the Magician und Emanuel Ernst auf Legends Diamond Doc wurden in Bad Salzuflen bei den Westernreitern im Reining Deutsche Meister FN.

Unter lautstarken Anfeuerungen war das Reining-Finale am Sonntag Abend ein Leckerbissen für Westernreit-Fans.

 

 

Vor allem Kim Obenhaus und ihr wie fast immer prächtig aufgelegter Haflinger Merlin the Magician ließen nichts anbrennen, gingen hohes Risiko ein und wurden entsprechend belohnt.

 

Die Deutschen Meisterschaften der Junioren waren für die 18-jährige Kim Obenhaus der bisherige Höhepunkt ihrer Karriere mit ihrem Haflinger Merlin, den sie bereits seit 11 Jahren besitzt und reitet. Die hübsche, sympathische Bielefelderin wurde nach ihrem Meisterritt auch entsprechend backstage von ihren Freundinnen und Reitkolleginnen gefeiert – so können nur Mädels feiern!

Bei den Senioren war der Vorlauf der Meisterschaften etwas enger. Man konnte die Anspannung beim Einreiten und bei der Vorstellung der Kontrahenten regelrecht mit den Händen greifen.

 

 

Aber als der kluge Sprecher Georges Maschalani mit seinen unzähligen Meistertiteln vorstellte und nicht vergaß, auch noch das Frei- und Fahrten-Schwimmabzeichen aufzuzählen, war das Eis gebrochen! Ein guter Gag zum rechten Zeitpunkt….! Und spätestens als Susanne Wolters – die einzige Reiterin im Feld – mit Stonedance Poco Pine einen couragierten Ritt hinlegte und bis dahin die höchste Bewertung bekam, war die Stimmung manchmal fast schon frenetisch! Die nachfolgenden Emanuel Ernst, Grischa Ludwig, Oliver Stein und Maik Bartmann lagen alle dicht beieinander, Emanuel Ernst auf Snapper Glo Bar und Maik Bartmann auf BV Smart Innuendo sogar mit einen Score von 219,5 gemeinsam in Führung.

 

 

 

 

Dann folgten Oliver Wehnes, der leider bereits am Anfang der Prüfung beim Spin patzte, und Nicolas Hörmann, der mit seiner guten Vorstellung nicht gut genug war – was er wohl selbst am Ende seiner Prüfung auch ahnte.

 

 

Bevor der letzte Reiter antrat, hatten sich wohl die meisten Zuschauer auf ein Stechen der beiden bis dahin punktgleich Führenden gefreut. Der letzte Reiter Emanuel Ernst, machte mit Legends Diamond Doc aber alles klar. Dieses Paar bot nicht gerade die schnellste aber wohl die perfekteste Vorstellung und wurde mit einem Score von 221 am besten bewertet – und Deutscher Meister im Reining!

 

Text + Fotos : Helmut Dietz

Mehr über Helmut Dietz

 

 

Der Oliver hat ein Händchen für Jungpferde und Jungreiter

Wenn auch die ein oder andere Prüfung während der German Open missglückte, zeichnete sich aber eines sicher heraus. Oliver Wehnes nimmt sich besonders gerne und mit Erfolg den Jungen an. Ob es sich hierbei um Pferde oder Reiter handelt, spielt keine Rolle – er bemüht sich um beide gleichermaßen gut. So belegte er im Trail bei den Jungpferden gleich mal Platz 1, 2 und 3.

 

 

Unsere Jungs und Mädels waren Spitze

 

 

Wenn man den Medaillenspiegel der German Open betrachtet haben wir bei allen drei Medaillen einmal zugeschlagen – und stehen in der Jugendwertung auf Platz 3. Alle Teilnehmer haben hier ihr bestes gegeben – wir können auf diese starken Jungreiter stolz sein. Unsere Jungs und Mädels sind: Nina Bauer, Ilonka Henn, Anna Valentina Klein, Anette Napp, Dominik Reminder, Felix Schnabel… und ich hoffe, hier keinen vergessen zu haben.

 

 

 

Bad Salzuflen – ein kluger Standort

Was wir schon während unseres Aufenthalts wussten, bestätigte sich auch durch die aktuellen Pressemeldungen – Bad Salzuflen ist der richtige Standort für diese Veranstaltung und bleibt es auch für 2007.

Auch wenn die Reitarena nicht mit den Ausmaßen Kreuths mithalten kann, ist das Reiten in der Ostwestfalenhalle für die Reiter sicherlich ein größeres Vergnügen – denn wer reitet gerne mit spärlichem Publikum in einer riesigen Arena? An den Tagen, als wir die German Open besuchten, waren die Ränge stets gut gefüllt.

Die Gänge bei den Ausstellungsflächen füllten sich am Wochenende merklich und die Aussteller hatten kein Grund zur Klage. Die Stimmung war überhaupt sehr positiv.

 

 

 

GQHA stellten sich und die Quarabs – the best of both – einem breiten Publikum vor

 

 

Mit einem großzügig angelegten Messestand präsentierte sich die German Quarab Horse Association und der Zuchtbeauftragte Erich Busch führte im gegenüberliegenden Showring einige Exemplare dieser Rasse vor. Wir hatten diese Pferderasse bereits in einem Portrait vorgestellt. Am Stand herrschte ein reges Treiben, das seinen Höhepunkt in musikalischen Darbietungen am späten Nachmittag fand. Bei Lifemusik bildeten sich dort Trauben von Besuchern. Andrea Bayer und Marion Elster stellten die Rasse und deren Vielseitigkeit interessierten Besuchern vor. Die GQHA ist übrigens die offizielle Vertretung des amerikanischen Mutterverbandes IQHA für die Rasse Quarab Horses hier in Deutschland.

 

 

 

Hilfe, es weihnachtet schon sehr

…. Und deshalb suchten wir schon mal nach was Passendem für an oder unter den Tannenbaum. Bei Less & Late´s Westernstore sind wir schließlich fündig geworden. Der traditionsbewusste Cowboy schmückt seinen Christbaum bereits nach Thanksgiving d.h. schon Wochen vor Weihnachten mit Christbaumkugeln von Montana Silversmith und diesen putzigen Santa-Claus-Cowboys.

Ansonsten gab´s hier alles, was das Cowgirl- bzw. Cowboyherz begehrt – und noch ein bisschen mehr. Ein bisschen mehr Auswahl bei der Bekleidung tät ich mir schon wünschen, auch hier dominierte eine Marke die gesamte Ausstellungsfläche.

 

 

Einen Wehrmutstropfen hätten wir allerdings

… das Licht war für alle Fotografen ein Greul. Nicht das man die Reitarena nur schlecht ausgeleuchtet hatte – rundherum waren nachtdunkle Vorhänge angebracht, die jeglichen Lichtschein verschluckten. Das nächste Mal wäre es gut, einen Fotografen bei der Planung zu konsultieren.

 

 

 

Professionelle Pressearbeit – hier gibt´s die volle Punktzahl

Super-positiv war die wirklich professionelle und hervorragende Pressearbeit der EWU und der Messeleitung. Da können sich etliche Turnierveranstalter und Eventmanager mal ein bis mehrere Scheiben abschneiden. Hier wurden keine Ergebnisse tagelang unter Verschluss gehalten oder exklusiv vergeben. Man wurde schnell, unbürokratisch und vollständig mit den neuesten Turnierergebnissen und Pressemeldungen versorgt. Das macht Laune – nächstes Jahr bitte fortsetzen!

Hier Volker Stubenazy (EWU Rheinland-Pfalz), stellvertretend auf dem Platz von Joe Brückner / PR Leitung EWU

 

 

Verhungern oder verdursten musste keiner

Bei den Ausschreibungen für das Catering hat man darauf geachtet, dass man hier jedem Geschmack gerecht wird. Man konnte zwischen nationaler Küche und internationalem Fast-Food wählen – und das zu einem für Messeverhältnisse angemessenen Preis.

So kostete z.B. ein Schnitzel mit Kartoffelsalat € 4,50 – da kann man nicht meckern.

 

Hunde mussten nicht draußen bleiben

Eigentlich hat man sie ja überall dabei, die treuen Freunde der Menschen – nur nach der WM in Aachen, wo man sie leider bei Freunden, Verwandten und Bekannten lassen musste, war ich mir nicht mehr sicher, ob das jetzt Schule machen wird. Aber in Bad Salzuflen sah man sie dann wieder in Scharen, mal riesig, mal winzig, mit Gebell oder eher bescheiden und ausnahmslos mit guten Manieren. Ich fand sogar einen extra Stand für alle Wauzies mit pfiffigem Zubehör.

 

 

 

 

Was bleibt uns nun für 2007 noch zu wünschen – ein wenig mehr Licht im Dunkeln, ein weiterer Sieg in der Mannschaftswertung und viele faire und pferdeliebe Teilnehmer.

Dann sehen wir uns in 2007 wieder – gleicher Ort – aber ein wenig kompakter – eben nur 5 Tage.


Hier noch ein paar Impressionen: