23-10-2006

- Früh übt sich, was ein richtiger Cowboy werden will -

 

Früh übt sich, was ein richtiger Cowboy werden will - und so war Klaus Hasenfuß von dem zierlichen Cowboy-Nachwuchs, der sich ihm bei Double-H-Trainingstables präsentierte, ganz verzückt. Die kleinen Amazonen Natalie Mader (6 Jahre) und Jana Hühner (7 Jahre) standen auf ihren Ponys den erwachsenen Teilnehmern des Working Cowhorse Kurses in nichts nach.

Ganz couragiert gingen die kleinen Mädchen auf ihren Ponys an die Rinder ran - wie David gegen Goliath. Die Rinder waren aber von einer ausgesprochen liebenswürdigen Sorte, für meine Begriffe ein wenig groß, aber man erklärte mir, dass sie für Anfänger besser seien, da in der Regel ruhiger.

Mit 9 Teilnehmern war der Kurs mit Klaus Hasenfuß ausgebucht. Wer ihn wirklich noch nicht kennt, der ist wohl nicht aus unserer Gegend - denn wer nicht bei Reinhold Bartmann das Westernreiten lernte, der war bei Klaus Hasenfuß zur Schule gegangen. Er ist einer der ersten Westernreiter in der Pfalz und führt einen Trainings- und Zuchtbetrieb sowie einen Sattelshop. Klaus Hasenfuß liefert konstant gute Arbeit und legt wenig Wert auf Selbstdarstellung - das imponiert mir und ist selten in der Szene, die leider auch viele Luftblasen beheimatet.

Die Kursteilnehmer sollten sich an diesem schönen Herbstwochenende ausschließlich mit der Rinderarbeit (Herd und Cow Work) befassen. Die mitgebrachten Pferde hatten in ihrem Leben zwar schon mal ein Rind gesehen - aber gearbeitet hatte mit dieser Gattung noch keines. So waren alle auf dem gleichen Stand und keiner wurde unter- bzw. überfordert.

Nach einer Einführung in die Working Cowhorse am Vormittag, wurden dann gegen Mittag die Kühe in die Reithalle getrieben. Klaus Hasenfuß erklärte zunächst, wie man das Rind startet, welche Position man zum Rind einzuhalten hat, wie man den Druck auf- und abbauen kann und wie man elegant das Rind wendet. Wenn das Rind beispielsweise nur wild hin und her rennt, die Wendungen aber selbst entscheidet oder gegen die Bande gezwungenermaßen wenden muss, wird das bei den Richtern keine Pluspunkte geben. Am schönsten ist es, so erklärte er, wenn das Pferd und das Rind praktisch gleichzeitig aus dem Turn herauskommen. Nach der Theorie folgte die Praxis und er demonstrierte das gerade Erklärte vor den Reitern und dem zahlreich erschienenen Publikum.

Nun war es an den Teilnehmer, einzeln, das Pferd zunächst an das Rind zu führen und das eben demonstrierte anzuwenden.

Am Rind stellten sich die Pferde recht unterschiedlich an - ein muskulöser, vierjähriger Hengst (von Dox Cash N Hand) aus der Zucht von Elke Diebold ging sehr furchtlos an die Kuh - andere Pferde hielten sich da eher zurück.

Ganz einfühlsam ging Klaus Hasenfuss mit seinen Schülern und Pferden vor. Bewusst wurde hier erst mal alles in "Zeitlupe" ausprobiert. Die richtige Position zu finden, erforderte Fingerspitzengefühl und ein genaues Beobachten des Rindes. Klaus Hasenfuß kommentierte jeden einzelnen Teilnehmer. Die Reiter, die nicht an der Reihe waren, konnten aber auch vom bloßen Zusehen viel lernen.

Auch die Pferde schienen ganz aufmerksam zuzuschauen.

Die Anforderungen an ein Working Cowhorse Pferd sind vor allem Rittigkeit - man muss die Vor- und Hinterhand des Pferdes sicher beherrschen. Ansonsten hilft hier nur langsames antasten und ausprobieren. Klaus Hasenfuß betonte auch, dass man dem Pferd den Spaß an der Sache lassen muss. Dabei sollte der Turniererfolg nicht immer nur im Vordergrund stehen.

Das wachsende Angebot an Rinder-Kursen gibt jedem, der daran interessiert ist die Gelegenheit herauszufinden, ob sein Pferd sich für die Working Cowhorse eignet und den nötigen Spaß findet.

Schade, dass wir nicht mehr den Sonntag mitverfolgen konnten. In Lettweiler herrschte eine lockere Atmosphäre, die Teilnehmer waren eifrig dabei und auch der Chef ritt mit! Die Gäste wurden von Heidi prima bewirtet und ich denke, dass Klaus Hasenfuß nicht das letzte Mal bei Double-H-Trainingstables in Lettweiler war.

Wir persönlich profitierten auch von dem Besuch - wir kauften praktisch an diesem Tag noch ein Pferd und einen Sattel, nach einem Tipp von den Maders.

Merci an die Familie Mader !

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