22-09-06

West-Futurity am Sonntag, dem 17. September 2006 in Alsfeld

Stellt Euch vor, es ist eine Futurity und keiner fährt hin!

Auch ich war am Sonntag vor Ort - als Helfer!

Ich hatte mich am frühen Sonntagmorgen mit meinem Ehemann Hans Josef (Hajo) und einem befreundeten Trainer, unserem ehemaligen Regionalgruppen-Sportwart Harald Pfizenmaier , von Rheinland-Pfalz aus auf den Weg gemacht, um die Regionalgruppe Hessen bei der Durchführung der Regionen-Futurity West zu unterstützen.

 

Die Anlage war perfekt, die Halle liebevoll hergerichtet, die Küchenfeen gaben ihr Bestes, Jürgen von Bistram war immer präsent, der DQHA-Präsident Förster hatte es sich nicht nehmen lassen, die Ansage in der Halle selbst zu übernehmen, das Helferteam der Regionalgruppe Hessen war super aufeinander eingestimmt, Kirsten Bär war überall da, wo es brannte, aber: was fehlte, waren die Teilnehmer!

Woran lag es?

Vielleicht an den Unstimmigkeiten im Vorfeld? Vielleicht daran, dass keiner - auch die Veranstalter - wohl lange Zeit nicht wussten, ob sie jetzt die Regionen-Futurity durchführen können oder nicht?
Vielleicht an den Reitern, die wenig Interesse zeigten?
Vielleicht an der Menge der derzeit stattfindenden Events?
Vielleicht daran, dass viele Reiter ihre Pferde für größere Turniere - evtl. Aachen - schonen wollten?

Ich muss sagen, die Starterzahlen waren mehr als enttäuschend -  was man auch der 1. Vor­sitzenden der Regionalgruppe, Kirsten Bär, anmerkte -, aber da wundern sich welche, dass die kleinen Veranstaltungen und besonders die Regionen-Futurities irgendwann nicht mehr durchgeführt werden? Wenn immer nur in "höheren Regionen" gedacht und geritten wird, wie sollen die kleinen Veranstaltungen da überleben?

Denen, die dort waren, ein Dankeschön! Und die, die weggeblieben sind, weil sie z.B. ihre Pferde für Aachen "schonen" wollten oder denen der Weg zu weit war, weil die Regionen-Futurity eben nicht vor der eigenen Haustür stattfand, sollten sich mal überlegen, warum es immer weniger kleine Veranstaltungen gibt und warum immer mehr Regionalgruppen-Vorstände das Handtuch werfen!

Es wurden Stimmen laut, die Regionen-Futurity hätte wieder in Nordrhein-Westfalen stattfinden sollen, da hätte man schließlich die meisten Züchter, die meisten Reiter etc.

Aber wäre das gerecht den anderen gegenüber? Und was ist mit den Helfern aus den anderen Regionalgruppen? Die würden mitunter mehrere Hundert Kilometer fahren! So, wie z.B. wir am Sonntag! WIR waren vor Ort, um für die Starter da zu sein! Und wo waren die Starter?

Wäre es gerecht, die Futurity immer nur der größten Regionalgruppe zu geben?

Sicher kann man sich über die Art und Weise, wie die Regionalgruppe Hessen zu der Ehre kam, die Futurity in diesem Jahr durchführen zu dürfen, streiten. Unabhängig davon müsste aber eigentlich jeder Züchter/Reiter ein eigenes Interesse daran haben, solche Veranstal­tungen am Leben zu erhalten. Dieses Interesse habe ich am Sonntag schmerzlich vermisst!

Ich persönlich finde ein rotierendes System gar nicht schlecht, nur sollte man auch anderen Ausrichtern eine Chance geben und nicht gleich sagen, da fahr ich nicht hin! Somit könnte man nämlich die Idee der Regionen-Futuritys gleich sterben lassen! Und somit sind wieder Tür und Tor geöffnet, damit jeder sein eigenes Süppchen kochen kann.

 

Birgit Schmitt-Paeslack

2. Vorsitzende der DQHA-Regionalgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland