08-09-06

AMERICANA NEWS

NRHA Bronze Bronze Trophy Open

Martin Larcombe wiederholt seinen Americana-Triumph!

Das ist einmalig: Erstmals schaffte es ein Reiter, die große NRHA Bronze Trophy Open der Americana zum einen überhaupt zum zweiten Mal und dann auch noch in Folge zu gewinnen.
Die Verneigung gebührt dem Australier Martin Larcombe. Congratulations! Er kam vor voller Halle im Finale mit seinem siebenjährigen Quarter-Hengst Red Chic Peppy auf 221,5 Punkte. 2004 hatte Larcombe diese Prüfung auf Arc Oak Enterprise gewonnen. Und nicht zu vergessen. Mit dem in diesem Jahr vorgestellten Red Chic Peppy war er zudem Achter bei der Americana Bronze Trophy 2004 (damaliger Score: 216,5).
Sein stärkster Konkurrent im Finale war der Vorlaufsbeste und WM-Mannschafts-Bronze- Gewinner Dario Carmignani,. der auf Skeets Dun zu 220 Punkten kam. Den dritten Rang teilten sich die Belgierin Ann Poels auf Codys Diamond und Marco Petinari auf Let Me Out Please (jeweils 219,5). Für Sylvia Rzepka auf Golden Mac Jac reichte es bei 219 Punkten im Tie mit Adriano Meacci zum fünften Platz. Mit der Bewertung von Sylvia Rzepka zeigte sich das sachverständige Publikum nicht zufrieden und wertete die Entscheidung der Richter mit Pfiffen.

Sylvia Rzepkas Ritt für viele unterbewertet

Und was sagt sie selbst dazu? Sylvia Rzepka: „Es haben mich sehr viele darauf angesprochen, dass ich eigentlich die Beste gewesen sein soll. Aber ich habe mich selbst nicht gesehen und auch die anderen Ritte nicht. Deshalb kann und will ich das nicht beurteilen. Angefühlt hat sich mein Ritt sehr gut. Das einzige, was ich vielleicht am meinem Ritt kritisch anzumerken hätte, war, dass Golden Mac Jac beim ersten Stop den Kopf ein bisschen hoch hatte. Der Grund war, dass er sich selbst auf dem großen Bildschirm sah.“ Auffallend war auf jeden Fall einmal mehr ihr toller Stil.
Sylvia Rzeka zu ihrer Taktik: „Ja, es ist richtig. Ich lege viel Wert auf den Stil und bin deshalb auch nicht die Schnellste. Ich passe die Geschwindigkeit der Arena an. Meinem Stil bleibe ich treu. Manchmal wird das belohnt und manchmal auch nicht.“ Ein Blick in die Score-Sheets der drei Richter Bobby Harrison, Allan Mitchells und Janette Steffle zeigte, wie sehr Sylvia Rzepka mit ihrer Vermutung Recht hatte: Es war der erste Stop. Hier erhielt sie bei zwei Richtern eine Null und einmal sogar minus einhalb. Das sind auf diesem Niveau entscheidende Punktverluste!


Richter Allan Mitchells gibt den entscheidenden Ausschlag

Die Americana Bronze Trophy Open war in diesem Jahr mit 32.000 Euro added Preisgeld augeschrieben. Faktisch ausgeschüttet wurden dann exakt 39.863,63 Euro. Und mit 9.168 Euro ging der größte Batzen davon an den Sieger Martin Larcombe, der damit seine aktuelle Führung in der Weltrangliste weiter ausbaute. So richtig zufrieden war er aber nicht über seinen Ritt: „Das geht schon noch besser. Es waren ein paar kleine Ungenauigkeiten drin und auch die Stops waren vielleicht noch etwas zu slow.“ Und auch hier verrät ein Blick in die Wertungen der Richter Spannendes: Denn wäre es nach Bobby Harrison (73,5) und Janette Steffl (73) gegangen, wäre es sehr eng geworden. Letztlich entschied über den Sieg von Martin Larcombe Richter Allan
Mitchells, der als einziger in allen Manövern Plus vergab und zudem zweimal Plus 1 vergab.

Dario Carmignani zeigt seine Klasse

Der Vorlaufsbeste Dario Carmignani zeigte trotz des Scores von 220 im Finale nicht so einen harmonischen Ritt wie im Go. Das Pferd widerstrebte eigentlich kontinuierlich, was allerdings der Italiener mit seiner Klasse ausglich. Allerdings konnte auch er nicht verhindern, dass das Pferdemaul bisweilen aufging. So war das Fachpublikum durchaus etwas überrascht über den Score 220. Tatsächlich büßte Carmignani nur im ersten Spin und bei der Figure Eight Punkte ein. Während er in der Acht bei Null blieb, bekam er im ersten Spin von zwei Richtern einen halben Punkt abgezogen.

Der Geheimfavorit wird gleichauf mit Ann Poels Dritter

Die Belgierin Ann Poels, in Aachen mit Little Royal BH Sechste der Einzelwertung, sicherte sich in der Bronze Trophy Open ihren nächsten großen Erfolg. Auf der fünfjährigen Stute Codys Diamond Dun It kam sie bloß bei der Figure Eight und im letzten Stop nicht in den Plusbereich und sicherte sich mit viel Stil letztlich 219,5 Punkte und damit den dritten Rang. Eben diese Punktzahl ging auch an Marco Petinari, in Insiderkreisen vor dem Finale als der so genannte Geheimfavorit bezeichnet. Er stellte den erst vierjährigen Hengst Let Me Out Please vor. Für eine noch bessere Platzierung ließ er die Punkte in den ersten zwei Stops liegen. Im ersten Stop wurden ihm gar gesamt zwei Punkte im Score abgezogen, und beim zweiten – noch nicht ganz davon erholt – kam er auf eine 0.

Gleichauf mit Sylvia Rzepka wurde der Italiener Adriano Meacci auf Docs Tivio Hancock Fünfter bei 219 Punkten. Als letzter Starter der Prüfung versuchte er alles, kam auch in fast allen Manövern ins Plus. Nur der erste Stop gelang nicht, hier bekam er minus ein halb. Zweitbester deutscher Finalist war Emanuel Ernst auf Shotgunner. Mit dem siebenjährigen Paint- Hengst schaffte er 217,5 Punkte. Zudem hatte er auch Chickle Me Please im Finale (17. mit 204 Punkten). 216, 5 Punkte bedeuteten für Ruben Van Dorp auf Lil Miss Peppy Step den achten
Rang. Der Engländer Doug Allen kam auf Jacs Little Sunrise auf eine 216 und blieb damit einen Punkt besser als die punktgleichen Markus Schöpfer auf Remilore und Francesco Arrighi auf Star At The Bar (beide 215).
Erneut Ruben Van Dorp stellte auch das älteste und zugleich nach bisheriger Gewinnsumme höchstdotierte Pferd im Ring vor: den 14-jährigen Footworks Finest. Als erster Starter des Finalfeldes hatte dieses Duo in den beiden Spins die besten Manöver – am Ende waren es 214,5 Punkte.


Grischa Ludwig: „Schade – ich hätte heute gewinnen können“

Einen halben Zähler zurück kam Grischa Ludwig auf Coeur D Wright Stuff ins Ziel. Er freute sich riesig nach seinem Ritt. Und das trotz „nur“ 214 Punkten. Denn er hatte eindeutig gezeigt, dass sein Pferd `fit to compete`ist – ein Thema, das bei der WM in Aachen noch für viel Diskussionsstoff gesorgt hatte. Seinen Ritt beurteilte er: „Schade. Ich habe zu viele Fehler gemacht. Dabei hätte ich heute gewinnen können – die Voraussetzungen waren alle da.“ Ein Stolperer vor dem ersten Spin und vor allem eine Galoppunterbrechung in der Figure Eight kosteten Punkte. 14. wurde Adriano Meacci mit seinem zweiten Pferd Peppy Secolo (212,5) vor
Rudi Kronsteiner auf Nimble Star (207) und dem Brasilianer Paulo Koury auf Texas Playboy (205,5).


Das Finalergebnis der Bronze Trophy Open:

Platz Start-Nr. Pferd Reiter Land Besitzer Land Score
1 128 RED CHIC PEPPY QH 1999 S Martin Larcombe AUS Maria Bianca Bianchi ITA 221,5
2 269 SKEETS DUN QH 2000 S Dario Carmignani ITA Andrea Castrucci ITA 220,0
3 160 CODYS DIAMOND DUN IT QH 2001 M Ann Poels BEL Nathalie Derua BEL 219,5
3 205 LET ME OUT PLEASE QH 2002 S Marco Petinari AUS Maurizio Ferrarol ITA 219,5
5 299 GOLDEN MC JAC QH 1999 S Sylvia Rzepka GER Peter Prokes AUT 219,0
5 312 DOCS TIVIO HANCOCK QH 1999 S Adriano Meacci ITA Lorenzo De Simone ITA 219
7 21 SHOTGUNNER PH 1999 S Emanuel Ernst GER Anja Deutzmann GER 217,5
8 243 LIL MISS PEPPY STEP QH 2001 M Ruben Van Dorp USA Harald u. Manuela Schmid AUT 216,5
9 142 JACS LITTLE SUNRISE QH 2000 S Dough Allen GB Francesca Sternberg GB 216,0
10 217 REMILORE QH 2000 S Markus Schöpfer ITA Paolo Marasso ITA 215,0
10 330 STAR AT THE BAR QH 1998 S Francesco Arrighi ITA Edith Zenouda FRA 215,0
12 286 FOOTWORKS FINEST QH 1992 S Ruben Van Dorp USA Roy De Bruin NET 214,5
13 285 COEUR D WRIGHT STUFF QH 1999 S Grischa Ludwig GER Roy De Bruin NET 214,0
14 313 PEPPY SECOLO QH 1998 S Adriano Meacci ITA AM Syndacate ITA 212,5
15 51 NIMBLE STAR QH 2001 S Rudi Kronsteiner AUT Alfred Neuberger GER 207,0
16 390 TEXAS PLAYBOY QH 1999 S Paulo Koury BRA Joao Loureiro Almeida BRA 205,5
17 20 CHICKLE ME PLEASE QH 2002 G Emanuel Ernst GER Anja Deutzmann GER 204,0





Americana Masters Pleasure

Pleasure vom Feinsten:
Hauchdünne Entscheidung zugunsten von Johanna Grabner

Die Americana Masters Pleasure dürfte den Freunden dieser Disziplin sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Die im Finale vorgestellte war vielleicht die schönste Pleasureklasse, die es je auf der Americana zu sehen gab.
Zehn Pferde hatten sich für das Finale qualifiziert, wovon neun in die Wertung kamen. Pech hatte Sabrina Holderied mit Clearrounds Paradise. Der 5-jährigen Appaloosa Stute gingen angesichts der Menschenmenge auf den Zuschauertribünen offensichtlich die Nerven durch, so dass alle Beruhigungsversuche der Reiterin fehlschlugen.
Nach dem Sieg im Vorlauf von Sylvia Jäckle mit Zip Chip Leaguer und Marleen Coppens (NED) mit Techniques Hot News gingen diese beiden als Favoriten ins Finale, mussten sich letztendlich jedoch mit Platz 2 bzw. 3 begnügen.
Denn der Sieg ging an die Österreicherin Johanna Grabner mit der 7-jährigen Quarter Horse Stute Touch After Shock (Bes. Günter Pöck, AUT), die als Vierte aus dem Finale gekommen war.


Drei Reiter nur einen Platzierungspunkte auseinander

Die Entscheidung fiel den Richtern nicht leicht, denn alle drei Reiter boten hervorragende Leistungen. Und das drückte sich in den Wertungen der Richter entsprechend knapp aus. Bei den vergebenen Platzierungspunkten gewann die Siegerin mit 18 Punkten, und nur einen Zähler dahinter mit 17 kam es zum Tie beim Entscheid um Platz 2 und 3. Hier hatte Sylvia Jäckle das Glück, den Tie-Richter auf ihrer Seite zu haben.
Auch ihr Pferd, Zip Chip Leaguer, fiel durch seine Manier und seine Ausstrahlung auf. Der 8- jährige Hengst, der im Besitz von John Calder (GBR) ist, steht erst seit acht Wochen in Deutschland bei Sylvia Jäckle im Training und hatte hier in Augsburg seinen zweiten großen Showerfolg.
Platz 4 ging an Patricia von Knorring auf Mon Petit Garcon, gefolgt von Madeleine Häberlin (SUI) auf I Am The Asset, Kurt Weihsenbacher auf Freckles Gandolf, Janine Liszy auf Shesa Joe Reed Babe, Pierre Quellet (ITA) auf Mate Prise Destava und Nicole Beschorner auf Joys Skip N Bars.
EC 02 Trail Youth Go Round


Vorjahressiegerin mit Chance auf Titelverteidigung

Ein sehr anspruchsvoller „Stangensalat“ wartete auf die Starter im Vorlauf des Trail Youth. Die Pattern zeichnete sich insbesondere durch viele Galoppstangen und enge Wege aus. Klasse, wie die Jugend ihre Vierbeiner durch den Parcours steuerten – einige Ritte könnten gar als Lehrstücke für manch Älteren dienen!
23 Starter traten zu diesem Vorlauf an, um einen der zehn Finalplätze zu ergattern. Ganz stark zeigten sich die im Teilnehmerfeld vertretenen Haflinger, die sich alle gegen die Konkurrenz durchsetzen konnten und in die Platzierung kamen.
Der Top Score des Go Rounds ging jedoch an den Quarter Horse-Wallach Woody Dee Too, geritten von Sandra Schäfer. Mit 147,5 Zählern meldete sie Ansprüche auf die Goldmedaille an, nachdem die beiden vor zwei Jahren schon erfolgreich im Americana Jugend Trail starteten und die Bronzemedaille holten. Mit 145,5 Punkten ritt Constance Weber auf ihrem western gerittenen Pony Monthy als Zweite ins Finale. Es folgte auf dem dritten Rang Sophia Raschat mit Profitableinvestment (Score 143,5).

Eine weitere auf der Americana bereits mehr als gut bekanntes Reiterin qualifizierte sich als Vierte: Mit der Haflingerstute Naja ritt Carolin Lenz zu einem Score von 141,5. Schon 2002 und 2004 mischte das Paar ganz vorne mit – Drittplatzierte im Jahr 2002 und Gewinnerin des Trail Youth 2004! Man darf gespannt sein, ob Carolin ihren Titel verteidigen kann. Und auch Annairis Müller auf RC Ropin Reba, Fünfte in diesem Vorlauf, will alte Erfolge wiederholen. Sie teilte sich vor zwei Jahren Bronze mit Sandra Schäfer.
Die weiteren Finalteilnehmer heißen: Sabrina Leithäusl und Mayor, Maxi Schmidt mit Lady`s Hobbit, Jessica Schmitt auf Miss Classy Nofecked, Daniele Wagner-Winter mit Jacks Black Bars sowie Michaela Bürkle mit Maggi.