07-08-06

Westernparty auf der Tower-Ranch + + + Hunsrück-Cowboys im Schinderhannes-County

Einer aufmerksamen Leserin sei Dank erfuhr ich vor einigen Wochen von der Tower-Ranch und deren legendären Westernpartys, die nun schon seit Jahren die Western- und Freizeitreiter im Raum Hunsrück/Mosel/Saar immer wieder aufs Neue anlockt.

Schon die Anreise durch den Hunsrück, vorbei am Erbeskopf war ein Genuss. Die riesigen, dunklen Wälder bieten auch im Hochsommer noch ausreichend Schatten und Reitvergnügen. Über die Hunsrückhöhenstrasse erreiche ich schließlich den Ort Dhronecken, allein schon wegen der Burg einen Ausflug wert.

Man sollte aber nicht unbedingt jeder Frau ab 80 Gehör schenken, denn nach dem Weg zum Wasserturm fragend, schickte mich diese erst mal ca. 8 km durch Feld und Auen. Zum Glück fand ich einen Aussiedlerhof, wo man mir freundlicherweise den richtigen Weg mitteilte.

So kam ich dann leider zu spät zur Pferdesegnung, die der pferdenärrische, saarbrücker Pater Hermann durchführte.

 

 

Um zur Ranch zu gelangen muss man erst mal durch das riesige Eingangstor und einen Bach überqueren. Hinter den Bäumen und Sträuchern kann man ihn dann endlich sehen, diesen riesigen, imposanten Wasserturm, den Fred Müller und seine Frau im Jahre 1978 erstanden und liebevoll restauriert haben. Es gehört schon eine gute Portion Mut dazu, sich dem denkmalgeschützen Gebäude anzunehmen und man kann hier unschwer erkennen, dass die Müllers mehr als nur Geld investiert haben.

Überall auf dem umliegenden Wiesenland tummeln sich heute Pferde. Unzählige Paddocks wurden von dem Veranstalter aufgebaut, damit sind alle Tiere gut versorgt. Es gab Zeiten, so erzählt Fred, da waren es über 250 Pferde - nur kann man das heute kaum noch bewältigen.

Bei dem Ansturm wundert es mich nun nicht mehr, warum die Party nicht beworben wurde.

 

 

Für ihre Gäste haben sich die Hunsrücker leckere hausgemachte Speisen ausgedacht - vom köstlichen Rollbraten bis zum handgemachtem Kartoffelsalat - natürlich ein "Must" für jeden, der weiß von was ich rede.

Um überhaupt in den Genuss der leckeren Speisen zu kommen, kam man nicht um die Western-Bank umher. Hier herrschte großer Andrang - den nur gegen ECHTE WÄHRUNG gab´s auf der Ranch was. Die Euros wurden mit einen guten Kurs umgetauscht.

 

 

In einem urigen Saloon wurden die Getränke ausgeschenkt, so mancher durstige Cowboy und so manches durstige Cowgirl gaben sich hier das Glas in die Hand. Mit viel Liebe zum Detail wurde hier originalgetreu der Saloon nach amerikanischer wildwest Manier nachgebaut.

 

 

Für originelle Feste - Firmenfeiern, Hochzeiten oder besondere Jubiläen wäre diese Location sicherlich geeignet - mit Fred lässt sich sicherlich darüber reden. Überhaupt bieten die Müllers das ganze Jahr über genug Raum für Gäste und man kann von hier aus wunderschöne, geführte Wanderritte machen. Dabei wird ganz auf die individuellen Bedürfnisse der Gäste eingegangen.

 

 

Am späten Nachmittag treffen dann endlich die angekündigten Planwagenfahrer ein.

 

 

Es hat schon was romantisches - so mit Pferd und Wagen durch den Hunsrück zu reisen - oder?

 

 

Die Leute, die sich hier schon Jahre treffen, sind locker und Anhänger unterschiedlichster Reitweisen. Da treffen Westernreiter auf Jagdreiter, Freizeitreiter auf Kutschfahrer - und alle freuen sich über das doch noch schöne Wetter - der Großteil von ihnen ist bereits schon seit dem Vortag mit 1 PS unterwegs.

 

 

Mit vielen netten Leuten konnte ich mich über Gott und die Welt unterhalten - und es war richtig urig. Schade, dass es so was Echtes nicht öfter gibt.

 

 

Auf einem Trailplatz mit vielen Schikanen wie Tor, Wippe, Podest etc. konnten sich die Reiter untereinander messen.

 

 

 

 

 

 

Hunsrücker Urgestein hat es hier auch - und man kann sich hier die dollsten Geschichten anhören.

 

 

Abends gibt es noch Live-Musik vom Feinsten. Mark Allan, ein im Raum Mosel/Hunsrück bekannter Countrysänger wird den Pferdeleuten nochmal so richtig einheizen, bevor die sich alle in ihre Zelte zurückziehen.

 

 

Beim Abschiednehmen lässt mich Fred wissen, dass er dieses Anwesen leider veräußern möchte. Er hat eine Pusta in Ungarn und hat bedingt durch die vielen Arbeiten in Deutschland kaum Gelegenheit, sich darum zu kümmern.

Er will das Gelände, den Turm und das Gästehaus aber nicht unbedingt an jedem x-beliebigen verkaufen. Ihm liegt viel daran, dass es ein Pferdemensch übernimmt, der die Tradition weiterleben lässt, denn auch die Besucher der Westernparty hoffen insgeheim, dass dies nicht die letzte Party gewesen ist.

Ich würde mir das auch wünschen und vielleicht findet sich ja ein Horseman, der diese Anlage mitsamt dem alten Wasserturm erhalten möchte.

 

 

Weiter Bilder und Impressionen zu der Tower-Ranch findet Ihr auch unter www.tower-ranch.de